Zwischen Jubel und Fassungslosigkeit nach Landtagswahlen: "Leiden tun wir alle nicht"

Leipzig - Nach der Landtagswahl in Sachsen und Thüringen ist die Stimmung aufgeheizt. Die einen freuen sich über den Erfolg der AfD, die anderen sind fassungslos. Das ZDF spricht in seiner Doku "Aufstand der Enttäuschten" mit den Betroffenen.

Nam Duy Nguyen schaffte es mit einem Direktmandat in den sächsischen Landtag.
Nam Duy Nguyen schaffte es mit einem Direktmandat in den sächsischen Landtag.  © Ralf Seegers

Die Menschen beschäftigt die angespannte Lage in Deutschland, sie sind getrieben von Zukunftssorgen und Ungewissheit.

Nam Duy Nguyen (28, Linke) aus Leipzig möchte daran etwas ändern. Er schafft es nicht nur als einziger Nicht-Weißer durch ein Direktmandat in den Landtag, sondern zieht damit seine Partei auch noch sprichwörtlich aus dem Dreck.

Trotzdem ist er enttäuscht: "Das Ergebnis ist eine Katastrophe", berichtet der 28-Jährige über die Tatsache, dass seine Partei in Sachsen nicht über die Fünf-Prozent-Hürde gekommen ist und somit beinahe den Einzug ins Parlament verpasst hat.

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Ihm ist klar: "Der Frust und die Sorge liegen auch in der Politik begründet."

Doreen Bergmann ist die Besitzerin einer kleinen Backstube in Thüringen. Sie steht der AfD kritisch gegenüber. "Ich will es mir nicht vorstellen, dass wir einen Ministerpräsidenten haben, der [Björn] Höcke heißt", erzählt sie dem ZDF.

Eine Meinung, die nicht alle teilen.

ZDF-"Aufstand der Enttäuschten": Lang ersehnte Wende oder vernichtendes Ergebnis?

Auch in Leipzig finden immer wieder (unter anderem rechte) Demos statt. (Archivbild)
Auch in Leipzig finden immer wieder (unter anderem rechte) Demos statt. (Archivbild)  © dpa/Sebastian Willnow

"Der Höcke mag ja vielleicht ein bisschen rechts angehaucht sein, aber man muss halt auch mal schauen, was ist denn rechts?", ärgert sich ein Mann, dass AfD-Wähler ständig verurteilt werden.

Er ist Teilnehmer einer Demo, getrieben von den Worten "Im Osten geht die Sonne auf". Sie sollen eine Metapher des für einige so lange ersehnten politischen Wandel darstellen.

"Leiden tun wir alle nicht, wir jammern auf hohem Niveau", findet hingegen Thomas Berlin, der zwar die AfD nicht als Lösung sieht, jedoch denkt, dass sich politisch etwas ändern müsse.

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Oder ist die AfD doch eine Lösung? "Als eine Weckfunktion für die Politik finde ich es richtig", unterhält sich S. Taubert in der Kfz-Werkstatt mit seinem Chef, der die gleiche Meinung vertritt.

Eine Meinung, die längst nicht alle teilen und so geht auch die Gegenbewegung weiterhin auf die Straße, um sich für ihre Ansichten stark zu machen.

Die gesamte Doku "Aufstand der Enttäuschten - Unterwegs in Thüringen und Sachsen" könnt Ihr Euch in der Mediathek ansehen.

Titelfoto: Bildmontage: Ralf Seegers; dpa/Sebastian Willnow

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