ZDF reagiert nach Jan Böhmermanns Nazi-Seitenhieb gegen Friedrich Merz

Mainz - Das ZDF hat sich von einem Tweet des Satirikers Jan Böhmermann (42) zu CDU-Chef Friedrich Merz (67) abgegrenzt.

Satiriker Jan Böhmermann (42) hat ein Mal mehr für Furore gesorgt.
Satiriker Jan Böhmermann (42) hat ein Mal mehr für Furore gesorgt.  © Christophe Gateau/dpa

"Das ZDF distanziert sich von der Äußerung Böhmermanns. Der Tweet ist eine private Äußerung von Jan Böhmermann, die in keinem Zusammenhang mit einer Produktion des ZDF steht", teilte der Mainzer Sender am Samstag mit.

Zuvor hatten die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die Zeitungen der VRM über die ZDF-Stellungnahme berichtet.

Böhmermann hatte sich zu Aussagen des CDU-Bundesvorsitzenden Merz zum Umgang mit der AfD auf kommunaler Ebene geäußert. "Keine Sorge, die Nazis mit Substanz wollen nach aktuellem Stand voraussichtlich nur auf kommunaler Ebene mit Nazis zusammenarbeiten", schrieb Böhmermann auf Twitter.

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Merz hatte zuvor bei der Klausur der CSU-Landesgruppe die Union als "Alternative für Deutschland mit Substanz" bezeichnet. Seine Äußerungen im ZDF-Sommerinterview zum Umgang mit der AfD in den Kommunen waren vielfach als Aufweichung der klaren Abgrenzung der CDU zur AfD interpretiert worden.

Merz wies dies jedoch zurück und bekräftigte, dass die Union nicht mit der AfD kooperieren werde. Der rheinland-pfälzische CDU-Fraktionschef Gordon Schnieder (48) hatte den ZDF-Intendanten Norbert Himmler (52) aufgefordert, sich eindeutig von den Äußerungen Böhmermanns zu distanzieren.

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Friedrich Merz (67, CDU) dürfte nach Böhmermanns Twitter-Anfeindungen alles andere als "amused" gewesen sein.
Friedrich Merz (67, CDU) dürfte nach Böhmermanns Twitter-Anfeindungen alles andere als "amused" gewesen sein.  © Michael Kappeler/dpa

Böhmermann habe mit seinem Tweet auf das Übelste eine der großen Volksparteien in Deutschland diffamiert und deren Mitglieder beleidigt, schrieb Schnieder in einem Brief an Himmler.

"Es bedarf daher dringend und umgehend einer offiziellen Stellungnahme von Ihnen, die deutlich macht, dass solche Äußerungen nicht mit dem Codex des ZDF vereinbar sind."

Böhmermann habe mit seiner Äußerung nicht nur die CDU beleidigt, sondern auch die Schrecknisse des Nationalsozialismus verharmlost, schrieb Schnieder weiter und bat Himmler um eine zeitnahe Rückmeldung, "ob Sie aufgrund der wiederholten Entgleisungen von Jan Böhmermann beabsichtigen, ihm den Sendeplatz zu entziehen".

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Ähnlich deutliche Kritik an dem Böhmermann-Tweet hatte auch schon CDU-Bundesvize Karin Prien (58) geübt.

Das ZDF teilte mit, das Schreiben "von Herrn Schnieder ist eingegangen und wird selbstverständlich beantwortet".

Titelfoto: Montage: Christophe Gateau/dpa, Michael Kappeler/dpa

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