Schluss mit dem Geböllere! Sieht so unsere Silvester-Zukunft aus?

Zell am See (Österreich)/Nizza (Frankreich) - Am Samstag ist der Verkauf von Silvester-Feuerwerk offiziell gestartet, seitdem wird hier und da schon gezündet und Neuheiten bereits vor dem Jahreswechsel getestet. Wie lang wird es dieses Geböllere aber noch geben? Einige Menschen suchen nach Alternativen oder haben diese schon gefunden.

Chemikerin Dr. Magdalena Rusan von der Ludwig-Maximilians-Universität in München forscht am Feuerwerk der Zukunft.
Chemikerin Dr. Magdalena Rusan von der Ludwig-Maximilians-Universität in München forscht am Feuerwerk der Zukunft.  © ZDF/Bilderfest GmbH

Dass Raketen, Batterien und Böller bald der Vergangenheit angehören, dafür forscht Dr. Magdalena Rusan an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Die Chemikerin hofft, mit einer umweltfreundlichen Mischung des chemischen Elements Bor ähnlich gute Farben entstehen zu lassen wie die derzeit eher umweltbelastenden Alternativen. Das wird in der ZDF-Doku "Feuerwerk der Zukunft" beleuchtet.

Aktuell kommt es in der Silvesternacht zu einer hohen Feinstaub-Belastung, zu in die Umwelt gelangenden Giftstoffen, einem deutlichen Anstieg an Verletzten, möglichen Hörschäden und in Panik geratenden Tieren.

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Damit dies ein Ende hat, arbeitet man in Zell am See schon länger an Alternativen. Hier in den österreichischen Alpen werden zu Feierlichkeiten Fontänen auf dem Zeller See angeschaltet, die pro Minute und Düse 1000 Liter Wasser 40 Meter in die Höhe schnellen lassen.

"Wir verbrauchen nur Wasser und Strom", erzählt Entwickler Daniel Ploil. "Strom ist in Österreich bedingt durch Wasserkraft en masse vorhanden. Man muss es so sagen: Es ist die umweltfreundlichste Show."

Im österreichischen Zell am See gibt es mit einem farbenfrohen Wasserfest bereits eine schonende Alternative.
Im österreichischen Zell am See gibt es mit einem farbenfrohen Wasserfest bereits eine schonende Alternative.  © ZDF/EXPA FEI

Lösen Drohnen-Shows und beleuchtete Wasser-Fontänen bald unser Feuerwerk ab?

Drohnenspezialist François Nouchet bereitet sich auf die Show nach dem "Tour de France"-Finale vor.
Drohnenspezialist François Nouchet bereitet sich auf die Show nach dem "Tour de France"-Finale vor.  © ZDF/Bilderfest GmbH

Und auch im französischen Nizza gab es zum Abschluss der diesjährigen "Tour de France" ein beeindruckendes und zugleich umweltschonenderes Highlight.

Zwar wurde hier auch Feuerwerk gezündet. Ergänzend dazu fungierten aber 1500 Drohnen im dunklen Nachthimmel über der Stadt an der Côte d'Azur. Aus gutem Grund.

"Wenn du Feuerwerk zündest, fällt der ganze Müll ins Meer. Ökologisch gesehen ist das bedenklich", sagt Drohnenspezialist François Nouchet. "Es gibt deshalb extra Schiffe, die das Wasser direkt nach der Show saubermachen."

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Eine Antenne korrigiert für die Show das eigentlich ungenauere GPS-Signal, sodass die Drohnen aufeinander abgestimmt in einer Einheit an der richtigen Position schweben und teils bewegliche Figuren zeichnen.

Nouchets Medicopter-Drohnen sind mit 70 bis 90 Dezibel um rund ein Drittel leiser als herkömmliches Feuerwerk. Zudem sind sie wiederverwendbar, hinterlassen keinen Müll und stellen darüber hinaus kein Brandrisiko dar, wie in der ZDF-Doku skizziert wird. Allerdings sind sie aktuell auch noch deutlich teurer.

1500 Drohnen werden in den Himmel über Nizza steigen.
1500 Drohnen werden in den Himmel über Nizza steigen.  © ZDF/Bilderfest GmbH
Die beleuchteten Drohnen zeichnen Bilder in den Nachthimmel.
Die beleuchteten Drohnen zeichnen Bilder in den Nachthimmel.  © Bildmontage: ZDF/Bilderfest GmbH
In Nizza wurde das herkömmliche Feuerwerk (r.) mit LED-Drohnen-Elementen (l.) ergänzt.
In Nizza wurde das herkömmliche Feuerwerk (r.) mit LED-Drohnen-Elementen (l.) ergänzt.  © ZDF/Bilderfest GmbH

Die komplette "plan b"-Doku "Feuerwerk der Zukunft: Schonend schöne Silvester-Alternativen" seht Ihr jederzeit auf Abruf in der ZDFmediathek.

Titelfoto: Bildmontage: ZDF/Bilderfest GmbH

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