Walsrode - "Wir wussten nicht, dass es sein letztes Spiel sein sollte": Worte des Fußballvereins Germania Walsrode nach dem Tod seines Spielers Mike Widera (†34). Durch seinen selbst verschuldeten Unfalltod ließ er Ehefrau Joanna "Enna" (29) und drei Kinder zurück. Eine Trauer, mit der die Witwe allmählich umzugehen weiß.

Am 13. April 2023 fährt der Niedersachse mit seinem Auto gegen einen Bordstein, verliert die Kontrolle, knallt linksseitig gegen einen Baum und eine Laterne und wird dabei aus seinem Fahrzeug geschleudert, berichtet seine Frau in der ZDF-Doku "Plötzlich ohne dich" aus der "37 Grad Leben"-Reihe.

Eine Ersthelferin eilt zu dem gelernten Straßenbauer, der sich gerade zum Bautechniker umschulen ließ. "Er hat immer gerufen: 'Enna, Enna, ich muss jetzt zu Enna.' Ich war die erste Person, an die er gedacht hat, als es ihm schlecht ging", so die Witwe.

Mike wird ins Krankenhaus eingeliefert und ins Koma versetzt, verstirbt zwölf Tage nach dem Unfall im Alter von nur 34 Jahren - kurz nach seinem Geburtstag.

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"Für mich hat das Leben erst angefangen, als ich Mike kennengelernt habe. Er war alles, was ich mir für mein Leben immer gewünscht hab", trauert Enna ihrem Ehemann hinterher.

Sie hat sich die Fußball-Initialen MW23 tätowieren lassen. Und ein Faultier, "weil ich ihn immer so betitelt hab". Tulpen und Rosen, die er ihr jeden Freitag mitgebracht hat, zieren jetzt ihren Arm. Und Fingerabdrücke des Ehepaares an ihren Pulsadern: "Wenn ich meinen Finger draufhalte, ist es, als würde sein Herz schlagen."

Nach der Beerdigung habe sich herauskristallisiert, wer wirklich hinter den Hinterbliebenen steht. Unter anderem die besten Freunde der Familie hätten sich distanziert, erzählt die nun alleinerziehende Mutter mit Tränen in den Augen.

Sie könne das aber irgendwo verstehen, denn jeder gehe mit Trauer anders um. "Aber sie haben ihren Freund verloren, ich meinen Mann und meine Kinder ihren Papa."

Mikes Mama Simone, die ebenfalls mit den Tränen zu kämpfen hat, geben ihre drei Enkel Hoffnung. "Wie sie aufwachsen, wie sie alles meistern, wie sie mit der Situation umgehen. Weil ich das Gefühl habe, dass sie ja viel mehr leiden als wir."

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Obwohl sie kurz vorm Aufgeben war, hat sich Enna für ihre Kinder und ihren Mann zusammengerissen und die Situation angenommen. Das sieht auch Nachbarin Petra, die zu der 29-Jährigen ein enges Verhältnis pflegt. "Enna lacht wieder, sie geht aus, ist aktiv in der Feuerwehr - das war früher undenkbar."

Über einen Spendenaufruf auf gofundme.com kamen schon mehr als 13.000 Euro für die Familie zusammen.

Die ganze Doku mit einem weiteren Todesfall seht Ihr auf Abruf in der ZDF-Mediathek.