"Oberflächlich und irreführend": ZDF löscht Sendung nach deutlicher Kritik
Mainz/Berlin - Eine neue Folge der ZDF-Doku "Die Insider" hat deutliche Kritik ausgelöst. Die Sendung wollte bewusste Strategien und Missstände bei der Deutschen Bahn aufdecken. Nach Ausstrahlung hat sich der Konzern zu Wort gemeldet und eine "oberflächliche, irreführende sowie unfaire" Berichterstattung beklagt.
Der öffentlich-rechtliche Sender griff zu drastischen Mitteln und löschte den 43-minütigen Beitrag der Produktionsfirma "Filmfee" aus der Mediathek.
Mittlerweile ist die Ausgabe online wieder verfügbar - jedoch in einer veränderten Version. So wurde der Sprechertext an mehreren Stellen ausgetauscht.
Ein ziemlich gravierender Fehler ist nun nicht mehr enthalten. Anfangs behaupteten die Filmemacher, die Bahn sei für 2,4 Prozent aller Treibhaus-Emissionen in Deutschland verantwortlich.
Laut ZDF-Korrekturseite müsse es hingegen heißen: "Würde der Konzern seine weltweiten Emissionen hierzulande ausstoßen, wären dies 2,4 Prozent aller CO2-Emissionen Deutschlands."
Auch die Aussage, der Nahverkehr der Deutschen Bahn fahre "vorwiegend" mit Diesel, sei falsch.
"Richtig ist, dass der Nahverkehr zum größten Teil elektrisch betrieben wird, aber weiterhin 3000 Diesel-Loks im Einsatz sind", stellte der Sender im Nachhinein klar.
Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa