Kritik am ZDF: Kriegsberichte beim Kindersender "logo"?
Mainz - Sollten unsere Kinder über den Ukraine-Krieg aufgeklärt werden? Und vor allem, wie nimmt man ihnen die Angst? In der Kindersendung "logo!" vom ZDF war der Angriffskrieg Putins Thema - für Kinder. Das gefällt nicht allen.
Am Wochenende musste sich das ZDF erneut mit Kritik auseinandersetzen. Diesmal war das Anliegen der ZDF-Zuschauerin Oliwa H. Folgendes:
"Warum müssen Kinder mit diesem Mist behelligt werden? Aufklärung hat ja schon die Klimahysterie gut geklappt, jetzt muss man Kinder auch mit dem Thema Krieg aufhetzen? Und neutral wird euer 'logo!' ganz sicher nicht aufklären!"
Da steckt neben der "Kinderthematik" auch noch direkte Kritik an der Arbeit der ZDF-Journalisten in puncto "Neutralität".
Dem setzt der Sender eine klare Antwort entgegen.
Bei "logo!": Tabu sind Bilder, die Angst machen
"Hallo Oliwa, der Krieg in der Ukraine beschäftigt und besorgt nicht nur Erwachsene – auch Kinder wollen die täglichen Geschehnisse und Informationen einordnen können und Antworten darauf haben."
Die Berichterstattung hat einen Grund, denn mehr als 2000 Fragen haben die "logo!"-Redaktion in den vergangenen Tagen erreicht.
"Kinder haben ein Recht auf Information – so schreibt es §17 der UN-Kinderrechtskonvention fest. Dieser Verpflichtung kommt das ZDF-Kinder- und Jugendprogramm mit der Kindernachrichtensendung 'logo!' nach."
Aber wie erklärt man Kindern das? "Kompliziertes einfach und kindgerecht zu erklären", sei schwierig.
"Es gibt kein Thema, das nicht auch 'logo!'-Thema sein kann; tabu sind lediglich Bilder, die Angst machen, zum Beispiel Naheinstellungen von Toten und Schwerverletzten."
33 Jahre "logo!"-Erfahrung würden zeigen, "dass kindgerechte Informationen emotional sicherer machen". Ängstliches Verschweigen von Ereignissen spüren Kinder und reagieren darauf dann mit Unsicherheit. "Je mehr Kinder über ihre Umwelt erfahren, desto besser können sie einordnen, was sie im Alltag hören und sehen."
Titelfoto: Sergei Grits/AP/dpa/ZDF/logo