Inflation trifft junge Familie hart, jetzt ist Juliane wieder schwanger: "Ich habe Angst!"

Temnitztal - Die Inflation, insbesondere seit Beginn des Ukraine-Krieges 2022, dürfte jeder von uns im Portemonnaie gespürt haben und nach wie vor zu knabbern haben. In einer neuen Doku kommen Menschen zu Wort, die Spar-Strategien entwickeln müssen - und sich dennoch nicht unterkriegen lassen.

Juliane Apitz leidet unter Inflation. Sie erwartet ihr zweites Kind.
Juliane Apitz leidet unter Inflation. Sie erwartet ihr zweites Kind.  © ZDF/Antonia Richter

Juliane Apitz und Manuel Muñoz da Silva leben mit ihrem Sohn in der brandenburgischen 150-Seelen-Gemeine Rohrlack, einem Ortsteil von Temnitztal, wie in der ZDF-Reportage "Inflation - Wenn vom Geld nichts übrig bleibt" gezeigt wird.

Da Manuel als Veranstaltungstechniker für 24 Wochenstunden in Berlin-Adlershof arbeitet, ist er täglich zwei Stunden mit der Bahn unterwegs - pro Strecke! "Manchmal hat der Zug auch Verspätung oder fällt komplett aus."

Juliane ist Geschäftsführerin der von ihrem Vater gegründeten Dorfbäckerei, die den Großteil ihrer 400 täglich gebackenen Brote in die Hauptstadt liefert. Gestiegene Rohstoff- und Energiekosten machen es dem Unternehmen schwer.

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Vor allem die Gehälter machen aber viel aus. "Uns bleibt nichts anderes übrig, als jedes Jahr die Preise zu erhöhen." In den vergangenen vier Jahren seien diese um etwa 30 Prozent gestiegen.

Sie selbst habe sich stellenweise nur den Mindestlohn ausgezahlt, verdiene jetzt 2000 Euro brutto für ihre 20-Stunden-Stelle. Damit der Betrieb nicht pleite geht, verzichteten Mitarbeiter teilweise auf Zuschläge.

Familie leidet unter Inflation: "Angst, dass es mit dem zweiten Kind deutlich mehr Ausgaben geben wird"

Trotz steigender Lebenshaltungskosten gäbe es laut der jungen Familie "keinen Grund, nicht optimistisch zu sein".
Trotz steigender Lebenshaltungskosten gäbe es laut der jungen Familie "keinen Grund, nicht optimistisch zu sein".  © Oliver Berg/dpa

Bei der jungen Familie wird zum Frühstück viel Obst aufgetischt, das ist ihr wichtig. Aber: "Es ist zu merken, dass man mit dem Budget nicht mehr so viel kaufen kann, wie vor einem Jahr." Juliane und Manuel überlegen, im eigenen Garten selbst anzubauen.

Die Kita ist zum Glück im Ort und durch einen Kinderzuschlag sind sie von den Gebühren befreit.

Da der zweite Nachwuchs im Anmarsch ist, ist die Familie in eine größere Wohnung gezogen, die sie 1000 Euro Warmmiete koste. "Ich habe Angst, dass es mit dem zweiten Kind deutlich mehr Ausgaben geben wird und die Inflation dann noch schwieriger wird durch die Preissteigerungen", gibt die Mutter zu.

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Dennoch mache das Leben mit Familie und Kind Spaß. Juliane Apitz: "Es gibt keinen Grund, nicht optimistisch zu sein."

Die Doku "Inflation - Wenn vom Geld nichts übrig bleibt" zeigt das ZDF am Sonntag (2. Februar) ab 18 Uhr. In der Mediathek steht sie schon jetzt zum Abruf bereit.

Titelfoto: ZDF/Antonia Richter

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