Warum muss ich "GEZ" zahlen, wenn ARD und ZDF auch Werbung senden?

Mainz - Das Social-Media-Team vom ZDF nimmt sich regelmäßig der Kritik mancher User auf Facebook an. Diesmal geht's mal wieder um die Rundfunk-Gebühren (ehemals "GEZ") und den angeblichen Widerspruch, dass es ja "auch Werbung" bei den Öffentlich-Rechtlichen (ÖR) gebe.

Das ZDF ist laut Staatsvertrag gesetzlich verpflichtet, "einen Teil seiner Einnahmen durch Werbung zu erzielen", um die Gebühren niedrig zu halten.
Das ZDF ist laut Staatsvertrag gesetzlich verpflichtet, "einen Teil seiner Einnahmen durch Werbung zu erzielen", um die Gebühren niedrig zu halten.  © ZDF

So monierte am Montag Stefan R.: "Witzigerweise gibt es bei ARD und ZDF zusätzlich zu den Gebühren auch Werbung."

Derzeit entrichtet jeder Haushalt 17,50 Euro monatlich, sofern dieser nicht aus Gründen befreit ist. So sind Hartz-4-Empfänger und schwerst Behinderte von der Rundfunkgebühr befreit.

Die Kommentare der Fans unter dem Post bei Facebook reichen von Zustimmung ("Ohne Werbung keine Mainzelmännchen - also das ginge ja gar nicht.") über Verwunderung ("Die 'Hater' des ÖRR vergessen dann auch gerne, dass sie für die Werbung, die sie bei den Privaten sich ansehen, später an der Supermarktkasse bezahlen.") bis hin zur Kritik bspw. an hohen Gehältern mancher ("Und im Staatsvertrag sind bestimmt auch die m. E. unverschämten Gehälter der Anstaltsleiter und der Vorstände geregelt?").

Das ZDF stellt sich dieser kontroversen Diskussion

Das ZDF stellt häufig Beiträge auf Facebook zur Diskussion - zuletzt: "Warum sollen die, denen das Programm nicht gefällt, bezahlen?"
Das ZDF stellt häufig Beiträge auf Facebook zur Diskussion - zuletzt: "Warum sollen die, denen das Programm nicht gefällt, bezahlen?"  © ZDF

Demnach sei das ZDF laut Staatsvertrag gesetzlich verpflichtet, "einen Teil seiner Einnahmen durch Werbung zu erzielen".

Immerhin werden circa zehn Prozent des Etats durch Werbung und Sponsoring erzielt. Diese zusätzlichen Einnahmen führen dazu, dass der Rundfunkbeitrag niedriger gehalten könne, "als er es ohne Werbung eigentlich wäre".

Es gibt eine eindeutige Begrenzung der Werbe-Flut: Private Rundfunkveranstalter dürfen demnach 20 Prozent ihrer täglichen Sendezeit mit Werbung füllen; was im Schnitt drei bis vier Stunden Werbung täglich bedeutet.

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Im ZDF sei das anders geregelt. "Hier sind durch den Staatsvertrag folgende Rahmenbedingungen festgelegt: An Werktagen dürfen durchschnittlich höchstens 20 Minuten Werbung ausgestrahlt werden, wobei die maximale Werbezeit pro Tag auf 25 Minuten begrenzt ist", so das ZDF. Außerdem gibt es im ÖR keine Werbung nach 20 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen.

Des Weiteren gibt der Sender zu bedenken, dass ZDFneo und ZDFinfo, die ZDFmediathek und alle Partnerprogramme wie KiKA oder 3sat komplett werbefrei sind.

Es gibt allerdings eine Ausnahme: "Bei großen Sportereignissen wie Fußball-WM, EM oder Olympischen Spielen sind uns auch nach 20 Uhr und an allen Tagen zusätzlich noch Sponsorenhinweise gestattet."

Mancher User lässt sich von Fakten dennoch nicht beruhigen, wie die "lebhafte" Diskussion auf Facebook zeigt.

Titelfoto: ZDF

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