"Bumskalt", "Spermathek" und Kiwi im Leerlauf: Fernsehgarten-Fans hatten einfach keinen Bock mehr
Mainz - Was ist denn eigentlich gerade mit Andrea "Kiwi" Kiewel (58) und dem ZDF-Fernsehgarten los? Die sonst so schreib- und lästerfreudige Community um die kultige Live-Show reagierte am heutigen Sonntag jedenfalls wie betäubt.
Da wurden dann tatsächlich zwei halblustige Ausdrücke schon zu den absoluten Highlights des 130-Minuten-TV-Marathons.
Ansonsten herrschte bei Twitter ungewohnte Tristesse. "Das ist heute alles so schlecht, mir fällt nicht mal was zum Twittern ein", "Die letzte und diese Folge eher Mau" oder "Das ist für uns ja schon irre langweilig, aber denkt mal an die Menschen, die da im Publikum sind" heißt es unter anderem.
Die lahme Stimmung griff dann auch auf die sonst so hyperaufgedreht herumwirbelnde Moderatorin über. "Ich glaube, Kiwi hat heute kein Ritalin bekommen ...", vermutete da schon ein Zuschauer, dass "Kiwi" irgendwie ihren täglichen Medikamenten-Aufputsch verpasst hatte.
"Man merkt, Kiwi hat heute keinen Bock. Sagt nur das Nötigste: 'Ja, okay, hmm …'", erkannte ein anderer Kommentator vollkommen zu Recht die Situation.
Aber woran hat's gelegen? Schwer zu sagen, aber irgendwie zog sich die Sendung wie ein altes Kaugummi. Wobei die einzelnen Programmpunkte entweder einfach unspektakulär, viel zu lang oder beides waren.
"Spannungshöhepunkt": 15 Minuten Umtopfen von Balkonpflanzen
So konnte man erleben, wie die deutsche Nationalmannschaft der Frauen im Tischfußball gegen Gäste spielte und alle Spiele schließlich mit 132:0 gewann (Gähn) oder Gärtner René Wadas (53) etwa 15 Minuten über das Umtopfen von Balkonpflanzen philosophierte.
So dämmerte auch "Kiwi" im auf dem Lerchenberg aufgebauten Pflanzengarten einfach mal ein paar Minuten im Liegestuhl weg. "Da schalt' ich grad' ein und seh', dass Frau Kiwi schon keinen Bock mehr hat. Sitzt da rum und guckt", schilderte ein Zuschauer seinen Eindruck.
"Bumskalt" und "Spermathek" als einsame Höhepunkte
Da waren der auch viel zu lang geratene Auftritt von "Spinnen-Influencer" Deniz Soruklu (27) sowie die Live-Schalte zur WM im Frauenfußball in Australien noch die kleinen Höhepunkte - vor allem wegen der bereits erwähnten Schenkelklopf-Momente.
So meinte Sport-Moderatorin Lena Kesting (29) aus Sydney, dass es dort "bumskalt" sei - was das Publikum dann auf Anweisung von "Kiwi" gleich im Chor wiederholen musste.
Deniz Soruklu dagegen wurde penetrant von der Moderatorin nach der Fortpflanzung von Spinnen gefragt, worauf endlich der wissenschaftliche Begriff "Spermathek" fiel und für trübes Gekicher sorgte.
Beim Gedächtniskünstler hatten die meisten schon abgeschaltet
Ein paar müde Lacher und Kommentare später war dann aber endgültig Schicht im Schacht. Denn Gedächtnisartist Christian Schäfer (31) musste sich irgendetwas mit Kindern merken, die Strafstöße auf ein Tor ballerten - was in etwa so spannend wie eine Weltmeisterschaft im Popeln war.
Da dürften die meisten Zuschauer aber auch schon um- oder ausgeschaltet haben. Oder - um eine Kommentatorin zu zitieren: "Christian gibt mir den Rest."
Titelfoto: Hannes P. Albert/dpa