Sächsin Jana wartet auf Brustkrebs: "Werde mich von meinen Brüsten trennen - radikal!"

Dresden - Möchtest Du wissen, ob Du im Laufe Deines Lebens von einer schweren Krankheit betroffen sein könntest? Durch Gentests ist dies möglich. Und es gibt Menschen wie Jana, die damit zwar eine schwere Entscheidung treffen, jedoch bestmöglich auf einen Krankheitsfall vorbereitet sind.

Die gebürtige Dresdnerin Jana konnte sich durch einen durchgeführten Gentest auf ihre Brustkrebs-Erkrankung vorbereiten.
Die gebürtige Dresdnerin Jana konnte sich durch einen durchgeführten Gentest auf ihre Brustkrebs-Erkrankung vorbereiten.  © MDR/HR/Bilderfest GmbH

Das erste einschneidende Erlebnis in Zusammenhang mit Brustkrebs hat die gebürtige Dresdnerin als Elfjährige, als ihr Vater zu ihr und ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester ins Zimmer gekommen ist. "Er hat uns erzählt, dass Mama Brustkrebs hat. Das war für mich ganz dramatisch, weil mein Papa Tränen in den Augen hatte", erzählt sie in der ARD-Doku "Willst Du wissen, wann Du stirbst?".

Durch die folgende Chemotherapie, Ängste und Leid ihrer Mutter bekommt die kleine Jana hautnah mit, wie schlimm die Erkrankung sein kann. "Das hat mich als Kind emotional sehr belastet. Ich habe sie auch sehr früh verloren - das prägt und ist ein Verlust, den man nie verschmerzt.

2007 unterzieht sich ihre Schwester in Dresden einem Gentest, der Gen-Mutationen erkennt und im Falle eines positiven Befundes aussagt, dass der Patient mit hoher Wahrscheinlichkeit erkrankt. Bei ihrer Schwester ist das Ergebnis glücklicherweise negativ. "Sie hat mir danach nahegelegt, auch den Test zu machen."

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Jana folgt der Empfehlung. Schon vorher mit der innerlichen Vermutung, dass sie eines Tages selbst an Brustkrebs erkrankt. "Für mich war das eine Chance, dem Krebs immer ein Stück voraus zu sein!"

Jana ließ sich Brüste abnehmen: "Fühle mich in meiner Weiblichkeit überhaupt nicht eingeschränkt"

Für ein Fotoprojekt steht Jana, deren Brustbereich bemalt und mit einem durchsichtigen Stoff verhüllt wurde, vor der Kamera.
Für ein Fotoprojekt steht Jana, deren Brustbereich bemalt und mit einem durchsichtigen Stoff verhüllt wurde, vor der Kamera.  © MDR/HR/Bilderfest GmbH

Der Test bestätigt ihr Gefühl leider: Sie trägt das mutierte Brustkrebs-Gen BRCA in sich. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, kann der Tumor der Sächsin durch jährliche MRT- und Mammographie-Untersuchungen rechtzeitig gefunden werden.

Nachdem die Diagnose klar ist, steht für Jana fest: "Ich werde mich von meinen Brüsten trennen - radikal." Ein Schritt, den sie bis heute keinen einzigen Tag bereut hat: "Ich definiere mich nicht über meine Brust oder die nicht vorhandene Brust und fühle mich in meiner Weiblichkeit überhaupt nicht eingeschränkt."

Außerdem entscheidet sie sich sofort dagegen, ihre Brüste durch Implantate wiederaufzubauen. Zu groß ist die Angst, ihr Körper könnte die Fremdkörper abstoßen.

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Heute posiert sie in Mannheim für ein Fotoprojekt. Sie strahlt, denn es dreht sich alles um sie. Fotografin, Designerin und eine Künstlerin, die ihren Brustbereich verziert - alle sind ihretwegen da. Jana ist glücklich und selbstbewusst. Denn ihr Leben und den Umgang mit ihrer Krankheit konnte sie selbstbestimmt wählen.

Die ganze Folge seht Ihr in der ARD-Mediathek.

Titelfoto: MDR/HR/Bilderfest GmbH

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