"Wer wird Millionär": Günther Jauch bringt Kandidatin fast zum Weinen
Köln - Eine ziemlich nah am Wasser gebaute "Wer wird Millionär"-Kandidatin machte es Quizmaster Günther Jauch (66) am gestrigen Montagabend nicht gerade leicht. In Verlegenheit brachte sie ihn, als er die quirlige Blondine plötzlich zum Weinen brachte.
Bianca Dietze aus Taucha bei Leipzig hatte sich gegen drei noch verbliebene Damen durchgesetzt und die Auswahlfrage als Schnellste beantwortet.
Auf ihrem Stuhl krümmte sie sich bei Bekanntgabe vor Glück nach vorn und konnte ihre Freude nur schwer verbergen. Auf dem Ratestuhl in der Mitte des Studios angekommen, drehte sie sich immer wieder nervös in Richtung Publikum um. Unschwer zu übersehen: ihre glasigen Augen. Offenbar hatte sie nicht damit gerechnet, einmal Fragen in der Quizshow beantworten zu dürfen.
Glücklicherweise wurde sie von Ehemann "Hirschi" unterstützt, der sie tatkräftig anfeuerte. Die erste Erwähnung des liebevollen Kosenamens sorgte allerdings nicht nur bei Jauch, sondern auch im Publikum für Gelächter.
Darauf wurde allerdings (noch) nicht eingegangen, denn zunächst beantwortete die Leiterin des Gremienmanagements am Flughafen Leipzig die ersten Fragen. Doch schon bei der 2000-Euro-Frage kam die Blondine ins Straucheln.
"Worin hat sich buchstäblich die Titelfigur mehrerer Astrid-Lindgren-Bücher versteckt? Filmstar, Sagengestalt, Comicheld, Fernsehliebling?", lautete die Frage.
Erster Joker bei 2000-Euro-Frage
"Ich steh voll auf dem Schlauch, es lachen schon alle", bemerkte es die Kandidatin. Wenig später wurde das gesamte Publikum befragt und das war sich sicher: Es musste der Comicheld sein, und zwar Michel aus Lönneberga, von dem Dietze im Übrigen nie gelesen, gesehen oder gehört hatte.
Umso glücklicher war sie über die richtige Antwort und atmete erleichtert aus. "Bei Ihnen muss man ja vorsichtig sein, weil Sie so empfindlich sind", merkte Jauch spitz an. Für Dietze offenbar eine gewöhnliche Feststellung. Sie habe bereits bei ihrer Vorgängerin geweint, die mit 500 Euro aus der Show flog.
Es ging fröhlich weiter und Dietze erzählte von ihrer Begegnung mit Angela Merkel (68) auf dem Flughafen Leipzig und beantwortete eine weitere Frage mithilfe des 50:50-Jokers richtig. Immer wieder überlegte sie laut und wirkte mehr als umtriebig.
"Ist sie zu Hause auch so?", fragte Moderator Jauch in Richtung Dietzes Ehemann. Der konnte es bestätigen, woraufhin sich die Kandidatin verteidigte und beteuerte, ihre angestaute Energie vom Tag abladen zu müssen.
Telefonjoker kann Frage nicht beantworten
Einmal im Gespräch, stellte Jauch eine weitere Frage, die ihm offenbar unter den Nägeln brannte.
"Warum haben Sie den lächerlichen Namen Hirschi?", fragte er und sorgte damit für Gelächter im Publikum, wenig später jedoch für Unverständnis bei seiner Kandidatin.
"Nein, das ist nicht lächerlich. Ich erkläre das", rief diese empört aus. Und schon wieder kam es zu glasigen Augen, selbst ihre Stimme brach weg, als sie sich abermals wehrte: "Das ist nicht lächerlich."
Quizmaster Jauch brachte sie damit in große Verlegenheit, der wiederum erklärte, dass ein solcher Name für einen Mann doch ungewöhnlich sei. "Der war ja früher mein Reh, wir sind ja 30 Jahre zusammen. Als ich ihn kennengelernt habe, habe ich mich in seine großen Augen verliebt", begründete Dietze die Wahl des Kosenamens. "Die ersten vier Jahre hieß er Reh und dann wurde es der Hirsch."
Schnell ging es weiter, bevor es noch einmal zu Tränen kommen konnte. Doch was sogenannte "Poussetten" waren, konnten weder Dietze noch ihr Telefonjoker beantworten und so ging die Kandidatin mit 64.000 Euro nach Hause. Wenig später erfuhr sie: Es wären die Muttern gewesen, die den Ohrstecker im Ohrläppchen halten.
Nicht schlimm, Dietze schien glücklich, bedankte sich bei allen und brach - wie sollte es anders sein - beinahe wieder in Tränen aus.
Titelfoto: Montage: RTL / Stefan Gregorowius