Weil das Geld der Stadt nicht ausreicht: Verein kämpft für einzigartiges Schwimmbad
Halle (Saale) - Das historische Stadtbad in Halle ist eben nicht wie jede neumodische Schwimmhalle, hier steckt noch Geschichten und eine lange Vergangenheit in den Wänden. Doch das Bauwerk aus dem Ersten Weltkrieg ist in die Jahre gekommen und steht zwischenzeitlich kurz vor der Schließung.
Das wollen die Hallenser verhindern, schließlich soll in dem Bad auch die nächsten 100 Jahre noch geschwommen werden.
Die MDR-Doku "Der Osten - Entdecke wo du lebst" war vor Ort.
"Hier ist [es] anders und das finde ich schön", stellt die dienstälteste Mitarbeiterin, Bärbel Scheil, fest. Seit 1977 ist sie dabei.
Tatsächlich soll sich in den nächsten Jahren einiges tun. Doch eine komplette Sanierung sei finanziell einfach nicht drin.
Unter anderem ein neues Dach über der sogenannten Männerhalle schluckt viel Geld, was dann an anderen Stellen fehlt. Zum Beispiel an der Sanierung und Wiederinbetriebnahme eines der Herzstücke: Der Saunabereich.
Das konnten sich einige engagierte Hallenser nicht tatenlos anschauen und gründeten einen Verein. Seither werden fleißig Spenden gesammelt.
Erster Schritt: Deckenmalerei retten
Mit der Restaurierung der Deckenmalereien in diesem Bereich des Schwimmbades soll ein Anfang geschaffen werden. 30.000 Euro müsse sie jedoch dafür aufbringen. Viel Geld, von dem aktuell erst circa die Hälfte gesammelt werden konnte.
Das historische Stadtbad wird übrigens nicht nur zum Schwimmen und zur Wassergymnastik genutzt.
Das einzigartige runde Frauenbecken beherbergt regelmäßig Kanuschüler, die ihre "Trockenübungen" machen, bevor es auf die große Saale geht.
Wer sich die Geschichte des historischen Stadtbades genauer ansehen möchte, kann dies in der Mediathek tun.
Titelfoto: MDR