WDR: Harald Schmidt braucht Warnhinweise!
Köln - "Früher war alles besser" - oder eher "unwoke". Alte TV-Schinken fallen aus der Zeit, nicht nur in der Wiedergabequalität. Besonders politisch sind die Oldies offenbar so unappetitlich, dass der WDR jetzt "Warnhinweise" setzt.
Pensionär, Schauspieler und Ex-Entertainer Harald Schmidt (66), bekannt aus den "Urzeiten", als die Bewegtbilder noch analog via Kabel ins Wohnzimmer kamen, war zunächst Moderator bei den Öffentlich-Rechtlichen ("Schmidteinander" mit Herbert Feuerstein, ✝83). Später versuchte Schmidt sich bei SAT.1 mit seiner "Late Show" - und auch mit dem einst kleinen Oliver Pocher (45, "Schmidt und Pocher") an seiner Seite.
Schmidt war Kult, ist es für viele noch heute. Vielleicht auch deshalb, weil er aus dem (politisch-korrekten) TV-Rahmen fiel.
Seine Glanzzeiten gab's zwischen 1995 und 2014 zu erleben, wobei die ersten Jahre seine "schärfsten" waren. So scharf, dass Wiederholungen seiner Kunst nun mit Warnhinweisen gesendet werden.
Das zumindest meint der WDR: Vor der jeweiligen "Schmidteinander" gibt's zur Einordnung Folgendes für den geneigten Zuschauer zu lesen: "Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen mit diskriminierender Sprache und Haltung."
Früher nicht woke genug? Harald Schmidt braucht Warnungen im WDR
Schmidt selbst reagierte auf den Warnhinweis zielsicher: "Weltklasse! Ein echter ‚Schmidteinander‘-Gag. Nur schade, dass der selige Feuerstein das nicht mehr erlebt hat", so der Ex-Moderator "Bild". Sein damaliger Co-Moderator Herbert Feuerstein verstarb im Oktober 2020 im Alter von 83 Jahren.
Schmidt ist derzeit bei Weitem nicht der Einzige, dem "Warnhinweise" beigestellt werden. Auch Otto Waalkes (75) uralte "Show"-Folgen aus den 1970er-Jahren werden momentan "bewarnt", wenn sie nachts für die deutschen Haushalte ausgestrahlt werden...
Vor seiner ersten Show-Wiederholung (aus dem Jahr 1973) wurde ebenfalls gewarnt: "Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden."
Titelfoto: Christoph Schmidt/dpa