Nichts mehr zu erkennen! Autobahnschilder werden zu Wucher-Investition

Sangerhausen - Wenn zwei Hinweistafeln an der Autobahn plötzlich 181.000 Euro kosten, wo man vor einigen Jahren noch 5000 Euro bezahlt hat, steht wohl zu Recht die Frage im Raum, wie dieser Wucherpreis gerechtfertigt wird. Die MDR-Verbrauchersendung "Voss & Team" geht dem Problem der Rosenstadt auf die Spur.

Verblasst und von der Zeit gezeichnet: die Autobahn-Hinweisschilder für das weltweit größte Rosarium.
Verblasst und von der Zeit gezeichnet: die Autobahn-Hinweisschilder für das weltweit größte Rosarium.  © dpa/Heiko Rebsch

Die Tourismusschilder an der selbst ernannten Berg- und Rosenstadt sollen eigentlich auf eine besondere Attraktion hinweisen. Schließlich besitzt das idyllische Örtchen in Sachsen-Anhalt die größte Rosensammlung der Welt.

Blöd nur, dass die Hinweistafeln dazu über die Zeit so stark verblasst sind, dass man sie nicht mehr lesen kann. Seit zwei Jahren setzt die Stadt alles daran, sie zu erneuern - ohne Erfolg.

Dabei könnte es so einfach sein. Schließlich braucht sie doch nur einen neuen Anstrich, oder?

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Nein! Das Problem: Seitdem die Autobahn GmbH zuständig ist, müssen die Schilder genormt sein und die beiden in Sangerhausen sind es eben nicht.

Anstatt also einfach eine neue Folie auf die Tafeln zu kleben, müssten diese komplett ausgetauscht werden. Kostet auch nur läppische 90.500 Euro pro Schild!

Eine wahre Blütenpracht: das Rosarium in Sangerhausen. (Archivbild)
Eine wahre Blütenpracht: das Rosarium in Sangerhausen. (Archivbild)  © dpa/Matthias Bein

Schilderwahnsinn bei "Voss & Team": Wenn aus 5000 plötzlich 181.000 Euro werden

So sah das Schild vor ein paar Jahren noch aus.
So sah das Schild vor ein paar Jahren noch aus.  © MDR

"Da ist uns natürlich auch erstmal die Luft weggeblieben", erinnert sich Oberbürgermeister Torsten Schweiger.

Wenn man bedenkt, dass die Anschaffung der aktuellen Tafeln damals 5000 Euro gekostet hat, kann man darüber nur noch mehr den Kopf schütteln.

Sangerhausen ist im Zwiespalt. Kann man die Schilder nicht lesen, fallen auch die Zufallsbesuche weg, was für das Rosarium einen großen Verlust bedeuten würde. Insgesamt 181.000 Euro für neue Tafeln zu bezahlen ist jedoch so unverhältnismäßig, dass die Stadt auf die Barrikaden geht.

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Muss sich Sangerhausen also geschlagen geben? Der Marketingleiter des Rosariums, Heiko Leßmann, sähe das nur sehr ungern. "Es ist ja auch peinlich, wenn das so aussieht", erzählt er.

Ob es zum Schluss doch noch ein Happy End gibt und die Stadt von der Autobahn GmbH einen bezahlbaren Kostenvoranschlag bekommt, steht noch in den Sternen.

Die gesamte Folge "Voss & Team" könnt Ihr Euch in der Mediathek ansehen.

Titelfoto: Montage: dpa/Heiko Rebsch; dpa/Matthias Bein; MDR

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