Vom Stabhochsprung nach Hollywood: "Nimmt man am Anfang nicht ernst"
Köln/Wolmirstedt - Vom Aufwachsen in der Provinz über eine frühzeitig beendete Sportler-Karriere bis auf die Kinoleinwand - das gelang Schauspielerin Luise Großmann (29). Bei "stern TV" erzählt sie von ihrer unglaublichen Reise - und weshalb sie bei Box-Legende Regina Halmich (48) trainierte.
"Ein Teil von mir ist auch Kämpferin", gibt die 29-Jährige im Interview mit Steffen Hallaschka (53) zu. Denn eine Karriere auf der Mattscheibe stand für die gebürtige Wolmirstedterin gar nicht auf dem Plan.
Sie besuchte eine Sportschule in Potsdam, wollte unbedingt professionelle Stabhochspringerin werden. Doch Verletzungen und eine Knie-OP machten ihr einen Strich durch die Rechnung.
Spontan besuchte sie schließlich einen Schauspielkurs - und machte 2019 ihren Abschluss an der Schauspielschule. Zunächst als Gastrolle bei "SOKO Leipzig" und schließlich als Protagonistin bei "Leberhaken" mit Hardy Krüger (56) schaffte sie es dann auf die Kinoleinwand.
Der Streifen um eine junge Boxerin, die nach dem Sinn des Lebens sucht und auswandern will, wurde beim Internationalen Filmfestival in Oldenburg gezeigt. Dort wurden dann plötzlich US-amerikanische Produzenten und Filmemacher auf sie aufmerksam.
"Man nimmt das ja am Anfang nicht ernst, weil man kennt ja auch diese amerikanische Freundlichkeit [...] und dann auf so einem Festival, wenn man ein, zwei Gin Tonic getrunken hat, nimmt man das eh nicht ernst", lacht die 29-Jährige.
Schauspielerin Luise Großmann trainiert mit Regina Halmich: "Krass harte Arbeit"
Aber die Produzenten meinten es ernst: Sie wollten ein US-Remake des Boxfilms drehen, wieder mit ihr in der Hauptrolle.
Für die Hollywood-Produktion gab es einige Veränderungen für die 29-Jährige. Ihr Spitzname "Luiii" wurde prompt zum Künstlernamen, wochenlang trainierte sie hart unter Box-Legende Regina Halmich (48), und auch ihren deutschen Akzent musste sie ablegen.
"Es ist krass harte Arbeit gewesen, es gab hundert schlaflose Nächte in der Zeit", erinnert sich Luise Großmann an die Dreharbeiten, "am Ende hört es sich immer wie ein Märchen an".
Jetzt ist die Schauspielerin aber einfach nur stolz. "Es ist eine unglaubliche Startrampe, mit einer Firma wie Lionsgate [...] reinzustarten", erklärt sie bei "stern TV", "[Den Weg nach Hollywood] hätte ich mir niemals vorgenommen, wenn ich nicht so etwas Konkretes wie dieses Projekt gehabt hätte."
Jetzt an der Seite des Schauspielers Ving Rhames (65) kommt Großmanns Film unter dem Titel "Uppercut" am 23. Januar in die deutschen Kinos.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/luise.grossmann