René nimmt 30 Jahre Crystal Meth: "Am meisten Druck macht mir, dass das Gericht so dahintersteht"

Leipzig - Die Drogen waren lange Zeit sein Leben und brachten ihn letzten Endes auch hinter Gitter. Der Leipziger René (43) war insgesamt 16 Jahre im Gefängnis. Nun ist er wieder draußen, doch leichter wird sein Leben dadurch nicht.

René (43) verbrachte insgesamt 16 Jahre im Gefängnis.
René (43) verbrachte insgesamt 16 Jahre im Gefängnis.  © ZDF/Sebastian Jacobi

Die ZDF-Doku "37° - Nie wieder kriminell? Das erste Jahr in Freiheit" begleitet den 43-Jährigen ein Jahr lang durch seinen Alltag.

Nach 9 Jahren in der JVA Torgau in Sachsen wird der zweifache Vater im Januar 2023 entlassen.

Da steht er nun, ohne Job und Wohnung, dafür aber mit 20.000 Euro Schulden und einer Drogensucht - keine gute Ausgangssituation.

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Die Sucht war neben räuberischer Erpressung auch ein Grund für seine Gefängnisaufenthalte.

Ein Leben, welches nicht nur ihn, sondern auch seine 15-jährige Tochter Kilischa geprägt hat.

"Viele Sachen versuche ich besser zu machen, weil's meine Eltern halt nicht so hingekriegt haben", erzählt sie dem ZDF.

Aktuell wohnt die Jugendliche wieder bei ihrem Vater in Leipzig. Auch ihm ist bewusst, was er ihr mit seiner Vergangenheit angetan hat: "Wie lange ich sie im Stich gelassen hab, das sind so Sachen, wo's mich sehr trifft".

René, der 30 Jahre seines Lebens Crystal Meth genommen hat, ist jetzt seit fünf Monaten clean, das muss er aufgrund seiner Bewährungsauflagen auch sein. Einfach ist dies aber nicht:

"Ich stehe eigentlich jeden Tag unter Spannung. Am meisten Druck macht mir, dass das Gericht so dahintersteht."

"37° - Nie wieder kriminell": Vom Hausmeister in den Knast zum Bürgergeld-Empfänger

Die JVA Torgau war lange Zeit Renés Zuhause. (Archivbild)
Die JVA Torgau war lange Zeit Renés Zuhause. (Archivbild)  © dpa/Hendrik Schmidt

Der frühere Hausmeister habe jeden Tag Angst davor, wieder ins Gefängnis gehen zu müssen. "Jeder Schritt muss bedacht sein, sonst bin ich ganz schnell wieder hier", erzählt der jetzige Bürgergeld-Empfänger, während er auf sein einstiges Zuhause blickt.

Doch für ihn war nicht alles schlimm im Knast. René hatte dort einen geregelten Tagesablauf, Freunde und einen Rückzugsort. Draußen muss er sich alles hart erkämpfen. "Es gibt Tage, da wünscht man sich einfach in die Zelle wieder zurück."

Nach zehn Monaten zusammen muss René seine Tochter nun wieder alleinlassen. Seine Langzeittherapie beginnt.

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Dass Kilischa unterdessen ungeplant schwanger geworden ist, macht die Situation nicht leichter. Ein halbes Jahr Klinik-Aufenthalt war geplant. Das Problem: René ist wieder rückfällig geworden, der Drogentest: positiv!

Damit verschiebt sich auch die Therapie nach hinten.

Jetzt steht erst wieder eine vierwöchige Entgiftung in der Klinik Wermsdorf an. Er glaubt selbst nicht mehr daran, dass es sein letzter Entzug sein wird, auch wenn der baldige Opa es sich sehr wünscht.

Die gesamte "37°"-Folge könnt Ihr Euch schon vorab in der Mediathek ansehen oder am heutigen Dienstag um 22.15 Uhr im ZDF.

Titelfoto: Bildmontage: ZDF/Sebastian Jacobi; dpa/Hendrik Schmidt

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