Psychose, Alkoholsucht, Panik: So geht es in unseren Psychiatrien ab

Frankfurt am Main/Groß-Umstadt - Die neue Reportage-Serie "Akutstation Psychiatrie" (ARD) verspricht einen "ungeschminkten und berührenden Einblick" in den Alltag einer psychiatrischen Station. Es gehe dabei um "Psychose, Alkoholsucht, Essstörung, Panikattacke und Suizidgedanken".

Erkan Uyan (pflegerischer Stationsleiter) und Barbara Jost (Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie) treten in der Reportage-Serie "Akutstation Psychiatrie" auf.
Erkan Uyan (pflegerischer Stationsleiter) und Barbara Jost (Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie) treten in der Reportage-Serie "Akutstation Psychiatrie" auf.  © HR/Ben Knabe

Gleich zu Beginn der ersten von insgesamt fünf Folgen wird klar: Die Einblicke, die nun gewährt werden, sind von einer Art, die "eigentlich draußen die Leute gar nicht mitbekommen".

Die ernsten Worte stammen von Erkan Uyan, einem pflegerischen Stationsleiter. Seine Ankündigung steht am Beginn der Serie, die am morgigen Montagabend erstmals ausgestrahlt wird.

In den Folgen begleitet Katrin Wegner (Regie und Kamera) den Alltag in der Psychiatrie-Station der Kreiskliniken Groß-Umstadt in Südhessen. Dabei meldet sich die Journalistin nur äußerst selten selbst zu Wort.

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Stattdessen lässt sie die Protagonistinnen und Protagonisten der Reportage ihre jeweilige Situation und ihre Handlungen erklären - Ärzte, Pfleger und Patienten.

Ein Sanitäter übergibt einen Patienten an Barbara Jost.
Ein Sanitäter übergibt einen Patienten an Barbara Jost.  © HR/Ben Knabe

Zwangseinweisung und gewalttätige Patienten

In den fünf Folgen der Reportage-Serie kommen nicht nur Ärzte und Pfleger, sondern auch Patienten zu Wort.
In den fünf Folgen der Reportage-Serie kommen nicht nur Ärzte und Pfleger, sondern auch Patienten zu Wort.  © HR/Ben Knabe

So lernen die Zuschauer etwa in der ersten Folge den 36-jährigen Maschinenanlagen-Führer Sebastian kennen, er hat bereits zwei Suizid-Versuche hinter sich. Ebenso treten die Patienten Erwin und Martin auf, beide sind alkoholabhängig. In Groß-Umstadt erhalten sie Medikamente, die ihnen beim Entzug helfen sollen.

Was mit ihm geschähe, nähme er die Medikamente nicht, schildert Martin mit deutlichen Worten: Schüttelfrost und Hitzewallungen "wie bei einem schlimmen Fieber" und Zittern am ganzen Körper seien die Folgen eines kalten Entzugs ohne medizinische Hilfe.

Brisante Ausnahmesituationen wie eine Zwangseinweisung unter Polizeibegleitung oder gewalttätige Patienten sind ebenfalls Thema der TV-Serie.

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Erkan Uyan lässt die Zuschauer am Beginn der ersten Folge wissen: "Es gibt viele Situationen." Neben "herzlicher Beziehungsarbeit" mit den Patienten gebe es auch akute Fälle, "wo wir teilweise zu viert, zu fünft beim Patienten sind und den auch festhalten müssen, es eventuell zur Fixierung kommt".

Die halbstündigen Folgen von "Akutstation Psychiatrie" werden am kommenden Montag sowie an den darauffolgenden Montagen immer ab 21 Uhr im HR-Fernsehen ausgestrahlt. In der ARD-Mediathek ist die Reportage-Serie ebenfalls zu finden.

Bei einer Besprechung geht es um die Verlegung einer Patientin auf die Intensivstation.
Bei einer Besprechung geht es um die Verlegung einer Patientin auf die Intensivstation.  © HR/Ben Knabe

Normalerweise zieht die Redaktion von TAG24 es vor, nicht über das Thema Suizid zu berichten. Da in der Reportage-Serie "Akutstation Psychiatrie" jedoch gezeigt wird, dass Hilfe möglich ist, haben wir uns zu einer Berichterstattung entschlossen. Solltet Ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: HR/Ben Knabe

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