Fluppe im Fernsehen: Wann darf in TV-Filmen geraucht werden?

München - Früher wurde im Fernsehen ständig geraucht. Heute wird meist bewusst darauf geachtet, dass die Schauspieler*innen auf den Glimmstängel verzichten. Krimis im ZDF tragen sogar ein "Rauchfrei-Siegel".

Nichtraucher und Detektiv: Schauspieler Leonard Lansink (65), hier mit Rita Russek (69), hat durch seine Rolle als "Wilsberg" das Rauchen im wirklichen Leben aufgegeben.
Nichtraucher und Detektiv: Schauspieler Leonard Lansink (65), hier mit Rita Russek (69), hat durch seine Rolle als "Wilsberg" das Rauchen im wirklichen Leben aufgegeben.  © ZDF/Thomas Kost

Darf im Öffentlich-Rechtlichen geraucht werden? Das ZDF achtet bei seinen zahlreichen Serien und Fernsehfilmen auf rauchfreie Protagonisten.

So verzichten zum Beispiel ZDF-Krimis "Wilsberg", "SOKO Leipzig" und "Rosenheim-Cops" auf Zigaretten.

Die Produktionen tragen das "Rauchfrei-Siegel" der Deutschen Krebshilfe und des Aktionsbündnisses "Nichtrauchen".

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TV-Krimis "SOKO Wien"-Star wird ständig mit diesem Kollegen verwechselt!

Niemals dürfen im ZDF Suchtmittel so konsumiert werden, dass es Menschen zur Nachahmung anregt, erklärt der Sender.

Diese Regel ist in der Richtlinien für Sendungen und Telemedienangebote genau festgelegt:

So heißt es in unter Ziff. VII Abs. 4: "Die Darstellung von kriminellen Handlungen, von Sucht, Laster, Gewalt … darf nicht vorbildlich wirken, zur Nachahmung anreizen oder in der Durchführung strafbarer Handlungen unterweisen. Auch darf nicht der Eindruck hervorgerufen werden, dass derartige Erscheinungen eine über das Maß der Wirklichkeit hinausgehende Verbreitung haben."

Darstellungen müssen immer mit Hinweise auf Strafe, Reue oder Sühne, auf Behandlung und Heilung in Verbindung stehen, denn "die Wirkung der Sendungen und Telemedienangebote auf Jugendliche ist zu berücksichtigen", so die Richtlinie weiter.

Alkohol- und Tabak-Konsum: TV-Welt als Gesellschaft-Spiegel

Der Konsum von legalen Drogen wie Zigaretten und Alkohol wird bei Fernseh-Produktionen immer ins Verhältnis gesetzt. (Symbolbild)
Der Konsum von legalen Drogen wie Zigaretten und Alkohol wird bei Fernseh-Produktionen immer ins Verhältnis gesetzt. (Symbolbild)  © Axel Heimken/dpa

Da Nichtraucher in der Gesellschaft überwiegen, werden Produktionen entsprechend gestaltet, so das ZDF.

Außerdem sei das Rauchen in öffentlichen Einrichtungen und in Gastronomiebetrieben grundsätzlich verboten, was genauso in der TV-Wirklichkeit umgesetzt wird.

Da die fiktive Welt ja die Wirklichkeit widerspiegeln soll, werden legale Drogen wie Tabak und Alkohol im Fernsehen auch gezeigt. Auf die angemessene Form und den Umfang käme es an, erklärt der Sender.

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Rauchen also zum Beispiel die Hauptfiguren in Serien wie "Ku'damm", wird die gesellschaftliche Wirklichkeit der damaligen Zeit wiedergegeben.

Ebenso wird der illegale Konsum von Kokain in Serien wie "Bad Banks" offen gelegt, um die Szenen realistisch zu gestalten.

Titelfoto: Bildmontage: ZDF/Thomas Kost, Axel Heimken/dpa

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