Roman Knižka im neuen Dänemark-Krimi: Dieser TV-Bösewicht liebt Dresdner Softeis
Kopenhagen/Bautzen - Ob "Tatort", "Soko", "Traumschiff" oder "Rosamunde Pilcher": Roman Knižka (53) war schon überall zu sehen. Und obwohl der Schauspieler gern einmal eine Serie drehen würde, in der er "für Recht und Fairness" kämpft, ist er am heutigen Donnerstag zunächst zur Primetime im neuen Dänemark-Krimi zu sehen. In "Blutlinie" kämpft der gebürtige Bautzener als skrupelloser Syndikatsboss auf seine Art für Recht.
Kort Holm ist in der Kopenhagener Unterwelt berühmt-berüchtigt - umso brisanter ist die Tatsache, dass ausgerechnet sein Sohn in einem Wald nahe Ribe mithilfe einer Armbrust ermordet wird.
"Es war tatsächlich so, ich bekam das Drehbuch mit der Anfrage 'spielen Sie uns den Bösewicht!'", erklärt Knižka im TAG24-Interview. Doch als er die Rolle studierte, merkte er schnell, dass die Ebene des Vaterseins nicht ignoriert werden kann.
"Er scheint zwar aus der Entfernung gesehen, ein Mensch ohne Herz zu sein. Aber ihm kommt jemand Liebes abhanden und er macht sich auf die Suche nach dem Mörder - obgleich er selbst einer ist. Im Grunde haut ihm das Schicksal in die Fresse."
Der neue Krimi, der im Spätsommer letzten Jahres rund um die "spätmittelalterliche" Stadt Ribe mit ihrem "Kopfsteinpflaster, den Fachwerkhäusern und dem weiten Weideland" gedreht wurde, ist der zweite Film aus der noch jungen ARD-Reihe rund um die Ermittler Ida Sörensen (Marlene Morreis, 46) und Magnus Vinter (Nicki von Tempelhoff, 54).
Roman Knižka vermisst die Lausitz: "Gerade jetzt im April, Mai, Juni ist es dort unfassbar schön"
Was an den Krimis so besonders ist? Sie sind geprägt "von einer nordischen Rauheit und einer dänischen Feinheit", gibt sich Knižka geheimnisvoll, erklärt seine abstrakte Beschreibung im gleichen Atemzug aber wie folgt:
"Dieses Land ist tatsächlich so. Ich kann in Kopenhagen im besten Restaurant der Welt essen gehen, was ich auch liebend gerne mache, weil ich öfters mal in Skandinavien unterwegs bin, aber auf dem Land, in der Provinz, muss man lange suchen, wenn man nichts Frittiertes haben möchte."
Doch worauf der Schauspieler kulinarisch tatsächlich mal Lust hätte, gibt es nur in der sächsischen Landeshauptstadt zu finden!
"Wenn ich das nächste Mal in Dresden bin - und ich hoffe, das dauert nicht allzu lang - will ich mir auf jeden Fall ein Eis bei Willy Vanilli kaufen und durch die fantastisch historische Innenstadt schlendern", erzählt der 53-Jährige, der seine Ausbildung als Theatertischler an der Semperoper absolvierte und später als Dekorateur am Schauspielhaus arbeitete, lachend.
Generell vermisse er Dresden, aber auch seine Heimat, die Lausitz: "Gerade jetzt im April, Mai, Juni ist es dort unfassbar schön. Vor allem die Oberlausitz ist zum Teil schöner als die Toskana."
TV-Tipp: Den Dänemark-Krimi "Blutlinie" seht Ihr am Donnerstag ab 20.15 Uhr im Ersten oder schon vorab in der ARD-Mediathek.
Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf, ARD Degeto/Sandra Hoever