Jetzt ermittelt "Miss Merkel": Katharina Thalbach wird zur Ex-Kanzlerin
Köln - Columbo, Derrick, Schimanski - und nun Merkel: RTL lässt für eine neue Krimi-Komödie niemanden Geringeres als die deutsche Ex-Kanzlerin ein Verbrechen aufklären. Der Film "Miss Merkel - Ein Uckermark-Krimi", basierend auf den Büchern von David Safier (56), ist am morgigen Dienstagabend um 20.15 Uhr zu sehen. Im Interview erklärt Hauptdarstellerin Katharina Thalbach (69), warum sie diese Rolle bekommen hat und wieso Angela Merkel (68) tatsächlich eine gute Detektivin wäre.
TAG24: "Miss Merkel - Ein Uckermark-Krimi": Was kommt da auf die Zuschauer zu?
Katharina Thalbach: Ich glaube die Überraschung. Man fragt sich einfach: Was tut diese Frau jetzt? Und wir verraten dieses Geheimnis.
Sie ist nämlich in der Uckermark, um sich mit ihrem Mann zurückzuziehen. Aber dann sieht man quasi, wie Angela Merkel zu Miss Marple mutiert. Daraus entsteht Miss Merkel, und das finde ich göttlich.
TAG24: Wie genau sieht denn der Fall aus, den Frau Merkel da in der Uckermark zu lösen hat?
Thalbach: Also ich würde natürlich ungern was verraten, weil man soll den Fall wirklich gucken. Aber sie hat auf einmal zu tun mit diesem adligen Herren aus dem schönen Ort Neufreudenstadt, wird dorthin eingeladen. Aber dann gibt es einen Toten ...
TAG24: Wie geeignet wäre eine Frau Merkel für den Beruf der Detektivin?
Thalbach: Sie kann als Wissenschaftlerin, die sie ja war, logisch denken und das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden. Was, glaube ich, für einen Detektiv nicht ganz so schlecht ist. Da, glaube ich, wäre sie schon ziemlich prädestiniert. Ob sie wirklich die Lust hätte, ist aber eine andere Frage.
Aus diesem Grund ist Katharina Thalbach die "Miss Merkel" geworden
TAG24: Was denken Sie, was macht die wirkliche Angela Merkel aktuell in ihrem Ruhestand?
Thalbach: Also ich hoffe, sie muss nicht allzu oft auf der Flucht sein und sie macht, was sie will. Ich hab munkeln hören, dass sie an ihrer Biografie arbeitet, weil sie ja nächstes Jahr auch 70 wird.
Aber wenn ich so darüber nachdenke, hoffe ich, dass sie genau das tut, was ich tue, nämlich das Leben genießen.
TAG24: Warum sind ausgerechnet Sie "Frau Merkel" geworden?
Thalbach: Ja, das habe ich mich auch gefragt. Aber ich habe ja 2013 in einer Politsatire über Guttenberg schon mal Frau Merkel gespielt. Das kam ganz gut an und ich bekam danach relativ viele Angebote, die Merkel noch mal zu spielen. Wollte ich aber nie, weil ich finde, dass die Tagespolitik sich so schnell verändert, dass sie sich nicht unbedingt eignet für Fernsehen und Film.
Deswegen war ich so begeistert, als ich dieses Buch gelesen habe, weil es jenseits von Tagespolitik stattfindet. Es geht eher in den Bereich Märchen hinein. Ich dachte ja erst, das müssen sich Engländer ausgedacht haben. Das ist so undeutsch, so viel Humor haben wir eigentlich gar nicht.
Und warum ich es geworden bin... vielleicht findet man nicht so viele Schauspieler, die so eine miese Figur haben wie die Merkel und damit überhaupt kein Problem haben (lacht).
16 Jahre Amtszeit: Muss man sich überhaupt groß auf die Rolle als Angela Merkel vorbereiten?
TAG24: Wir kennen Frau Merkel aus 16 Jahren Kanzlerschaft. Mussten Sie sich da überhaupt noch auf die Rolle vorbereiten?
Thalbach: Das würde ich mir nie anmaßen zu glauben, dass ich jemanden kenne. Aber klar, 16 Jahre Kanzlerschaft, da kommt man ja nicht umhin, jemanden zu beobachten. Und sie hat uns ja sehr ikonenhafte Dinge hinterlassen wie ihre Frisur oder ihre Blazer.
TAG24: Wie lange dauert es optisch, sich in die Figur der Frau Merkel zu verwandeln?
Thalbach: Optisch dauert es nicht lange. Das Gute ist ja: Die Perücke ist relativ schnell aufgesetzt. Ansonsten ist die Merkel ja auch eine sehr uneitle Person, da ist also nichts mit riesigem Make-up und so. Das kann ich also alles so lassen, wie es ist, und in dem Alter müssen wir ja auch keinen Schönheitswettbewerb mehr mitmachen.
Titelfoto: Montage: RTL/Maor Waisburd, AFP/John Macdougall