"Furia": Von der Mini-Pegida-Zelle in Norwegen zur fatalen False-Flag-Aktion in Deutschland
Trollheim/Berlin - Wie sehr lässt sich die ganze Welt täuschen? Es wird gewaltig beim ZDF! Was da verhältnismäßig "einfach" beginnt, endet in einem atemraubenden, furiosen Finale: Mit "Furia" kommt im November eine hochbrisante Serie auf die Bildschirme, die keinen kalt lässt.
TAG24 hat die Folgen vorab gesehen - zugegeben nicht am Stück - ohne Pause ist diese durch ihren enorm steigenden Spannungspegel kaum zu ertragen - das Thema: Rechtsextremismus, der sich "tarnt" und V-Leute, die alles geben.
Ein mutmaßlich "muslimischer" Anschlag, der alles Dagewesene - selbst den Terroranschlag "9/11" und die Bluttat von Massenmörder Anders Breivik (42) auf der Insel Utøya (2011) - in den Schatten stellen soll, ist in der Planung - von einer kleinen "Pegida"-Zelle in Norwegen. Das Sujet der Serie kulminiert mit anschwellender Bedrohlichkeit.
Der Macher von "Mammon" (2014), Gjermund Stenberg Eriksen (48), legt mit "Furia" ein Serien-Brett hin, das nur schwer zu sägen ist - weil es eindringlich und spannend ist wie kaum eine andere politische Serie der jüngsten Zeit.
Alles beginnt in Trollheim - wie passend, denn Internet-"Trolle" übernehmen in der Tat mehr und mehr die digitale Macht, quasi von Trollheim in die Welt.
Darum geht es in der grandiosen ZDF-Serie "Furia"
Zehn Jahre nach Breyvik nutzen rechte Kräfte in Europa jede Gelegenheit, die Gesellschaft mehr und mehr zu spalten. Die Wahlen in Deutschland stehen vor der Tür. Im Unterschied zu früher ist das Gefährliche, dass die Rechten heutzutage besser organisiert und vernetzt sind – und unter verschiedensten Deckmänteln bis zum Schluss im Verborgenen agieren.
Hier setzt die neue ZDF-Koproduktion, die norwegisch-deutsche Thriller-Serie "Furia" an, "die in viermal 90 Minuten ein erschreckend realistisches Szenario zeichnet, wie eine europaweit vernetzte rechtsradikale Unterorganisation, finanziert von russischen Geldern, Politik und Gesellschaft für ihre Zwecke beeinflussen will", beschreibt es der Sender.
In "Furia" steht dieser Zelle die Hauptfigur Ragna an vorderster Front gegenüber. Sie ist die Bloggerin "Furia", wurde in die norwegische "Pegida"-Zelle eingeschleust, um diese von innen heraus zu zerschlagen.
"Furias" Fake News mobilisieren Menschenmassen
Furien - da sind die Göttinnen der Ilias, die aus der Unterwelt auferstehen, um falsche Schwüre zu brechen - und genau das hat Ragna vor. Ihr innerster Antrieb ist Rache für ihre Schwester, die sie am 22. Juli 2011 durch Breiviks Hand verloren hat.
Neben einer packenden Thriller-Geschichte, die von den wunderschönen Fjorden Norwegens bis ins politisch aufgeladene Berlin führt, handelt "Furia" im Besonderen von der Macht des Wortes.
Denn Worte lösen Gefühle aus, und Gefühle Taten. Wie das aussieht, konnte man zuletzt während der Corona-Pandemie beobachten.
Gezielte Worte - genauer gesagt Fake News! - haben Menschenmassen mobilisiert, die in dieser aufgeladenen Stimmung oft nur einen Funkenschlag von radikalen Ausschreitungen entfernt waren.
Auch in "Furia" geht es um eben jenen Funken, der nach dem Plan der rechten Terrorzelle in ganz Europa lichterlohe Feuer entfachen soll... Ob es gelingt?
TV-Tipp: Die acht 45-minütigen Kurzfolgen in der Originalfassung mit Untertiteln sowie in der deutschen Sprachfassung sind ab Sonntag, 7. November 2021, für ein Jahr in der ZDFmediathek abrufbar.
Titelfoto: ZDF/Nick Remy Matthews