Schleimiger Superorganismus breitet sich aus

Welt - Was ist dieses gruslige, hirnlose Genie? Ein Alien, ein Tier, eine Pflanze oder ein Virus? Dieses "Ding" gibt der Wissenschaft seit Jahren Rätsel auf. Langsam kommen sie auf die Spur dieses "Blobs". Dabei kommen spannende Tatsachen ans Licht! Es ist ein "Transformer" mit unglaublichen Fähigkeiten.

Blob! Dieser schleimige Superorganismus stellt vieles Bekannte infrage.
Blob! Dieser schleimige Superorganismus stellt vieles Bekannte infrage.  © ARTE

Dieser schleimige Superorganismus stellt alles infrage, was Menschen über intelligentes Leben zu wissen glauben.

Der faszinierende Einzeller ist nahezu unsterblich, hat einen unstillbaren Hunger, kann komplexe Probleme lösen und zeigt dabei erstaunliche Lern- und Kommunikations-Fähigkeiten.

"Physarum polycephalum", so der Fachbegriff!

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Der "Blob" (benannt nach einem B-Movie von 1958) ist weder Tier noch Pflanze – aber auch ein Alien nicht.

Denn er lebt seit fast einer Milliarde Jahren auf unserer Erde - ist somit also eine der ältesten Lebensformen – und dazu einer der "einfachsten": Der seltsame Blob besteht nämlich aus nur einer einzigen Zelle!

Der "Schleimer" ist zwar "nur" ein einzelliger Organismus, besitzt aber viele identische Zellkerne. Zusammen bilden diese eine Riesenzelle! Dadurch erst wird das "Ding" mit bloßem Auge sichtbar.

Ein Wesen wie aus einer anderen Welt

Audrey Dussutour. Der Wissenschaftlerin aus Toulous hat es der Blob angetan. Sie erforscht ihn und gibt spannende Details.
Audrey Dussutour. Der Wissenschaftlerin aus Toulous hat es der Blob angetan. Sie erforscht ihn und gibt spannende Details.  © ARTE

Noch irrer wird’s, wenn man bedenkt: Dieser "Einzeller" hat weder Augen, Mund noch Magen oder Füße – und dennoch sieht, verdaut und schleimt er sich voran...

Er liebt übrigens Haferflocken!

Fun-Fact Nummer 2: In allen Erdteilen ist der "Blob" unterschiedlich. So ist der japanische der schnellste, der australische zwar langsam, aber zielsicherer und der amerikanische der gefräßigste.

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Obwohl er "hirnlos" ist, ist er in der Lage, komplexe Probleme zu lösen, den kürzesten Weg in einem Labyrinth zu finden und Informationen zu speichern und weiterzugeben.

"Blob" avanciert damit zu einem beliebten Forschungsobjekt für Wissenschaftler auf der ganzen Welt.

In der Krebsforschung oder der Robotik reißt man sich um seine "Fähigkeiten" - schaut sich ab, wie er was erledigt.

Jacques Mitsch hat mit seinem Film ein bemerkenswertes Porträt über ein außergewöhnliches Wesen geschaffen. Unterstützt wurde er dabei von Audrey Dussutour, einer Wissenschaftlerin, die erst vor Kurzem die erstaunlichen Fähigkeiten dieses Evolutionswunders aufdeckte.

Blobs sind von Erdteil zu Erdteil unterschiedlich!
Blobs sind von Erdteil zu Erdteil unterschiedlich!  © ARTE

Versprochen, diese Doku ist es wert, gesehen zu werden. Sonntag, 13 Uhr, im linearen TV. In der ARTE-Mediathek kannst Du diesen spannenden 52-Minüter >> hier noch bis zum 19. Mai 2020 anschauen.

Und beim schrägen "Schulfernsehen für Erwachsene" auch. In "Wer nicht fragt, stirbt dumm!" liefert Professor Schnauzbart wissenschaftliche Erklärungen für dieses kurioses Wesen. Die 4-Minuten-Fassung gibt's >> hier.

Titelfoto: ARTE

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