ARD streicht nächstes Format: Diese Serie endet jetzt!
München - Es ist die nächste Serie, die den Sparzwängen der ARD zum Opfer fällt: Am heutigen Freitagabend läuft der vorletzte Film aus der Reihe "Toni, männlich, Hebamme". Hauptdarstellerin Wolke Hegenbarth (44) hätte sich ein anderes Ende gewünscht, ist dem Sender aber auch dankbar.
Denn während der Dreharbeiten über die männliche Hebamme Toni Hasler (Leo Reisinger, 46) und seine Praxispartnerin Luise Fuchs (Hegenbarth), die seit 2018 in München und Umgebung stattfanden, sei unglaublich viel passiert.
So durchlebte das Team nicht nur die Corona-Pandemie, sondern auch Hegenbarths erste Schwangerschaft, die die Produktion rund um Regisseurin Sibylle Tafel (58) vor eine große Herausforderung stellte.
Dennoch wurde der Darstellerin nie das Gefühl gegeben, dass ihre Umstände ein Umstand waren. "Das war eine echt schöne Erfahrung, sie hätten mich ja auch einfach rausschreiben können", erklärt Hegenbarth im TAG24-Interview.
Deswegen sei diese Zeit für sie "wie so ein Schatzkästchen, das mir keiner mehr nehmen kann".
Und dennoch: "Wir beide hätten den Fans der Reihe schon einen richtig schönen Abschlussfilm gegönnt", zeigt sie sich etwas traurig und spricht damit auch für ihren Kollegen Reisinger.
Emotionen pur zum Abschied
Doch auch ohne echten Abschied sind die letzten beiden Filme äußerst emotional und packend. So spielen heikle Themen wie Leihmutterschaft und psychische Probleme einer frisch gebackenen Mutter eine Rolle.
Besonders hervorzuheben ist dabei die Performance von Grimme-Preisträgerin Michelle Barthel (31, "Keine Angst"), wie auch Hegenbarth betont: "Unsere beiden Gaststars waren ein absolutes Geschenk - insbesondere Michelle hat dem Film eine Tiefe und Verletzlichkeit gegeben, die mich sehr berührt hat."
Diese Art von Filmen zu schaffen, sei von Anfang an der Anspruch des Teams gewesen. Man wollte mit "Luise" zudem eine Frauenfigur auf dem Freitagabend darstellen, die nicht "Everybody's Darling" ist.
"Und das finde ich so cool! Wie lange mussten blond gelockte Frauen im Fernsehen irgendwelchen Lords hinterherlaufen", so Hegenbarth.
Man sei nicht angetreten, um jemanden zu gefallen: "Den fünften Film haben wir sogar komplett ungeschminkt gedreht, weil es mir wichtig war, eine Mutter zu zeigen, wie sie im normalen Leben aussieht."
Schade nur, dass mit solchen Filmen (bei denen sogar der Kameramann ungläubig drein schaute) nun Schluss ist. Aber wer weiß! Ein fehlendes Ende bedeutet auch immer die Möglichkeit für einen Neustart!
Titelfoto: ARD Degeto/Jacqueline Krause-Burberg