"Tatort" mit radikalen Tierschützern: Wer mordete auf dem Schweinehof?

Wien - Im neuen Wiener "Tatort" verschlägt es Bibi Fellner (Adele Neuhauser, 64) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, 63) aufs beschauliche Land - doch von Idylle ist keine Spur. Der Film "Bauernsterben" (20.15 Uhr, Das Erste) dreht sich um Millionen-Schulden, um eine Agrarindustrie mit kriminellen Zügen. Und um radikale Tierschützer.

Im "Tatort: Bauernsterben" gehen Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, 63) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser, 64) bei einem Schweinemastbetrieb auf Spurensuche.
Im "Tatort: Bauernsterben" gehen Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, 63) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser, 64) bei einem Schweinemastbetrieb auf Spurensuche.  © ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg

Max Winkler hat es geschafft. 1200 Schweine mästet er auf seinem Schoberhof.

Er gilt als Dorfkönig, ist als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und mehrerer Vereine perfekt integriert. Feinde? Fehlanzeige! Als er tot im Stall gefunden wird, stellt sich die Frage: Wer hatte ein Motiv?

Der aufbrausende Hof-Helfer Darius aus Rumänien (Marko Kerezovic, 21), von der nicht ganz vorurteilsfreien Ortspolizistin schon mal vorsorglich festgenommen, gerät als Erster ins Visier.

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Die Ehefrau des Toten bekennt derweil freimütig, dass sie mit ihrem Mann wegen der ungewissen Zukunft des Hofes gestritten hat.

Winkler hatte sich auf die Zusammenarbeit mit einem dubiosen bulgarischen Agrarkonzern eingelassen und dabei Schulden angehäuft. Und obendrein hat eine Tierschutz-Organisation den Hof zum Ziel ihrer Aktionen auserkoren.

Tierschützer klagen in blutroter Farbe an

Das Wiener Ermittler-Duo stellt Hof-Helfer Darius (Marko Kerezovic, 21) zur Rede.
Das Wiener Ermittler-Duo stellt Hof-Helfer Darius (Marko Kerezovic, 21) zur Rede.  © ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg

"Mörder" - Aktivisten haben ihre Anklage unübersehbar in blutroten Buchstaben auf einen Silo des Hofes gepinselt.

Angeführt werden sie von Maria Vogler (Claudia Martini, 67), die auch nach jahrzehntelangem Kampf gegen Tierhaltung immer noch vor Energie sprüht.

Zu Voglers innerstem Kreis zählt Mina Truschner (Julia Wozek, 25). Deren Befragung durch Assistentin Meret Schande (Christina Scherrer, 36) scheitert zunächst.

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Mit Schweinemaske auf dem Gesicht rennt Mina durch die Wiener Innenstadt und wird vor laufenden Handykameras unsanft festgesetzt.

Mina entpuppt sich als geniale Hackerin, die ihr Können schließlich sogar in die Dienste der Polizei stellt. Zwielichtig bleibt sie dennoch.

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Eher weniger. Der Versuch, der Handlung mit einem offensichtlich korrupten Agrarkonzern vom Balkan eine größere Dimension zu verleihen, wirkt arg bemüht. Es wird vor allem klischeehaft der Generalverdacht geschürt, dass der riesige EU-Agrar-Fördertopf von 55 Milliarden Euro jährlich eine Einladung an clevere Kriminelle ist, Gelder für sich abzuzweigen.

Ob man damit der Komplexität der Förderungen, ihren Voraussetzungen und Regularien gerecht wird, darf bezweifelt werden.

Titelfoto: ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg

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