Vertrauensmissbrauch beim Tatort: Ständig passiert etwas Unerwartetes
Saarbrücken - Im "Tatort: Der Fluch des Geldes" (20.15 Uhr, Das Erste) ermitteln Adam Schürk (Daniel Sträßer, 36) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov, 36) zum inzwischen fünften Mal zusammen in Saarbrücken. Die Freundschaft der beiden Hauptkommissare wird mal wieder auf eine harte Probe gestellt.
Schürks und Hölzers neuester Fall knüpft genau da an, wo "Die Kälte der Erde" (ausgestrahlt am 29. Januar 2023) endete: Bei Hölzers Erkenntnis, dass sein Kollege ihm verheimlicht hat, dass er die Millionen-Beute aus einem Bankraub seines toten Vaters besitzt. Doch es bleibt kaum Zeit, den Vertrauensmissbrauch aufzuarbeiten.
Die Geschichte nimmt direkt an Fahrt auf, als Hölzer auf einer Landstraße um ein Haar von einem Pick-up-Truck überrollt wird. Für eine betagte Dame, die in einem roten Kleinwagen unterwegs war, ging das Ganze nicht so glimpflich aus.
Die Insassen des XXL-Vehikels: zwei Frauen und zwei Männer, die eine seltsame Vorliebe für perfide Wetten teilen.
Für das Ermittler-Team - ergänzt um Esther Baumann (Brigitte Urhausen, 43) und Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer, 37) - kein gewöhnlicher Fall. Denn zunächst scheint es gar keiner zu sein.
"Der Flucht des Geldes"-Tatort: Lohnt sich das Einschalten?
Hölzer startet sogleich einen Undercover-Alleingang. Aber der Kriminalist zieht nicht nur los, um den oder die Täter zu finden, sondern auch auf der Suche nach Gerechtigkeit. Dass er sich dabei verändert und sogar bereit ist, den üblichen Pfad von Recht und Gesetz zu verlassen, merkt Schürk sofort.
"Gestern warst du noch Mr. Perfect, jetzt brauchst du 100 Riesen", hält er ihm vor. Dabei verhält sich Hölzer ja eigentlich nur wie zuvor sein Kollege: "Ich mache es einfach so wie du, mir ist alles scheißegal!"
Und dann kommen noch die vier unterschiedlichen Charaktere der Wett-Gang hinzu. "Das ergibt eine explosive Mischung, die fand ich schon cool!", sagt Regisseur Christian Theede (52). Ihm sei es bei der Inszenierung des Falles wichtig gewesen, alle Beteiligten als Getriebene zu zeigen.
Absolut. Sofern man sich nicht daran stört, dass "Der Fluch des Geldes" mehr als recht ungewöhnlicher Thriller daherkommt denn als gewöhnlicher Krimi. Spannend ist der Film allemal - und zwar vom Anfang bis zum Ende.
Ständig passiert etwas Unerwartetes, eine plötzliche Wendung jagt die nächste. Besonders hervorzuheben ist die eindrucksvolle darstellerische Leistung von Vladimir Burlakov, der in diesem "Tatort" im Mittelpunkt steht.
Titelfoto: SR/Manuela Meyer