Ungewöhnlicher "Tatort": Nach Studentenparty hat Boerne Erinnerungslücken

Münster - Wenn Frank Thiel (Axel Prahl, 65) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 60) zusammen auf eine Studentenparty gehen, verläuft diese mörderisch (gut). So geschieht es im "Tatort: Fiderallala", der am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen ist.

Frank Thiel (Axel Prahl, 65) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 60) suchen im Hörsaal nach dem Mörder.
Frank Thiel (Axel Prahl, 65) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 60) suchen im Hörsaal nach dem Mörder.  © WDR/Taimas Ahangari

Unter einem Vorwand lockt Boerne den Kriminalhauptkommissar in die Uniklinik, wo mehr als ausgelassen gefeiert wird.

Die Folge: Nicht nur der Professor hat am nächsten Tag Erinnerungslücken, sondern auch seine Studenten, was in diesem Fall fatal ist. Denn ein Kommilitone wird tot aufgefunden. Die Leiche von Chris Haffmeister (Jonas Stenzel) weist Stichverletzungen auf, die dem Rechtsmediziner Rätsel aufgeben.

Wie die Ermittler herausfinden, war der Tote für die Verteilung der Studentenzimmer zuständig. Dabei hat er sich nicht nur Freunde gemacht.

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Kim Moser (Bineta Hansen, 26) zum Beispiel sucht schon länger vergebens nach einer bezahlbaren Unterkunft. Sie muss in einem Zelt auf einer Wiese hausen. Und Haffmeister bleibt nicht das einzige Todesopfer ...

Lohnt sich das Einschalten?

Kim Moser (Bineta Hansen, 26) wohnt unfreiwillig in einem Zelt.
Kim Moser (Bineta Hansen, 26) wohnt unfreiwillig in einem Zelt.  © WDR/Thomas Kost

Ja, auch wenn die Zuschauer dieses Mal nicht so viel Klamauk erwarten dürfen. Dieser Münster-"Tatort" kommt ungewohnt gesellschaftskritisch daher, was man sonst nur von den Kölner Kollegen kennt.

Das Thema Wohnungsnot mit all seinen Facetten dominiert diesen Fall.

"Die Recherche dazu war spannend, da ich mitbekommen habe, wie drastisch sich die Situation auch in Münster verändert hat - Studierende, die in Turnhallen übernachten", zeigte sich die Münsteraner Regisseurin Isa Prahl (47) gegenüber dem WDR schockiert. "Als Filmemacherin habe ich Münster nochmal neu entdeckt. Ich bin ja hier aufgewachsen und seitdem immer mal wieder zu Besuch in der Stadt – Münster hat sich in den letzten Jahren aber enorm verändert." Wohnungsnot habe es zu ihrer Studienzeit nicht gegeben.

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Trotz des ernsten Themas darf der gute Schuss gepflegten Humors - wie Drehbuchautorin Regine Bielefeldt (51) es nennt - auch in diesem Fall nicht fehlen. Kostprobe gefällig? Boerne zu Thiel: "Wenn ich mir ein Brötchen mache, dann ist das wissenschaftlich belegt!"

Titelfoto: Bildmontage: WDR/Taimas Ahangari, WDR/Thomas Kost

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