Anwalt wird aufgespießt: Warum die Tatort-Zuschauer den Mörder schon kennen

Münster - Bizarrer Tatort für Thiel und Boerne: Die Leiche von Anwalt Oskar Weintraub liegt aufgespießt von einer exotischen Krieger-Skulptur mitten im Haus seiner Mandantin. Doch die übel zugerichtete Frau kann sich nicht daran erinnern, was passiert ist.

Mit vereinten Kräften ziehen Silke Haller (ChrisTine Urspruch, 54) und Dr. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 60) den Speer aus dem Toten, während Frank Thiel (Axel Prahl, 64) skeptisch dabei zuschaut.  © WDR/Thomas Kost

Doreen Prätorius (Cordelia Wege, 48) kann aufatmen: Drei Jahre nach dem Tod ihres geliebten Ehemanns wird per Gericht entschieden, dass sie die volle Summe der Lebensversicherung (3,5 Millionen Euro) erhalten soll.

Ohne ihren Anwalt Weintraub, der pro bono für sie gearbeitet hat, wäre das nicht möglich gewesen. Doch warum musste der Jurist am Tag seines größten Triumphs sterben?

Auf der Suche nach der Antwort schlagen Frank Thiel (Axel Prahl, 64) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 60) wieder einmal ungewöhnliche Wege ein.

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Dabei droht ihnen im "Tatort: Man stirbt nur zweimal", den das Erste am Sonntag um 20.15 Uhr zeigt, am Ende fast die Luft auszugehen ...

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Lohnt sich das Einschalten?

Doreen Prätorius (Cordelia Wege, 48) ist verängstigt und schwer verletzt. Doch erinnern kann sie sich an nichts.  © WDR/Thomas Kost

Auf jeden Fall. Allein das gewohnte, unterhaltsame Geplänkel zwischen Thiel, Boerne und seiner Assistentin Haller (ChrisTine Urspruch, 54) sorgt für regelmäßige Schmunzler.

Grimme-Preisträger Sascha Arango (65) hat zudem die offene Erzählweise gewählt. Der Zuschauer kennt also von vornherein den Mörder und kann genüsslich dabei zusehen, wie sich "die Schlinge der Ermittlung" immer weiter um den Hals des Täters zuzieht.

Zudem ist es wahnsinnig spannend, die Entwicklung von Doreen Prätorius zu verfolgen. War sie zu Beginn des Krimis gemeinsam mit ihrem tot geglaubten Schatzsucher-Gatten Karl (Christian Erdmann, 49) definitiv in der Täter-Rolle, bemerkt sie sukzessive, dass sie innerhalb ihrer eben nur scheinbar glücklichen Ehe vor allem ein Opfer ist.

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Deswegen ist in den Augen von Regisseurin Rebecca Rattenni (41) die wichtigste Botschaft dieses Films, "dass es nie zu spät ist, für sich selbst einzustehen, um sein Leben selbstbestimmt zu gestalten".

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