"Tatort" Stuttgart: Warum behindert dieser Mann die Ermittlungen?
Stuttgart - Ein Mann wird im Neckar versenkt. Pathologe Dr. Daniel Vogt (Jürgen Hartmann, 58) erkennt später die Wasserleiche sofort. So beginnt der neue Stuttgarter "Tatort: Vergebung", der am heutigen Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird.
Es handelt sich um Vogts Freund aus Kindheitstagen, Mathias Döbele (Volker Muthmann, 46). Doch diese Information verschweigt der Rechtsmediziner zunächst den Ermittlern. Als Sandra Döbele (Ulrike C. Tscharre, 51) ihren Mann identifizieren muss, kommt es jedoch heraus.
Thorsten Lannert (Richy Müller, 68) und Sebastian Bootz (Felix Klare, 45) wissen plötzlich nicht mehr, ob sie Vogt noch vertrauen können.
Er gibt Details immer nur dann preis, wenn er danach gefragt wird. Mitunter behindert er die Ermittlungen sogar. Was hat er zu verbergen?
Daniel Vogt kehrt derweil in sein Heimatdorf, wo die Döbeles weiterhin lebten, zurück und muss sich dort der Vergangenheit stellen.
Nach und nach ergeben die Puzzleteile aus Erinnerungen ein Gesamtbild, das den Tod von Mathias Döbele erklärt.
Lohnt sich das Einschalten?
Durchaus. Wer auf klassische Krimis ohne Experimente steht, wird an diesem "Tatort" viel Freude haben. Mord, Ermittlungsarbeit, Täter gefunden! Dieser Fall kommt ohne viel Schnickschnack und Nebenkriegsschauplätze aufseiten der Kommissare daher.
Die Idee zum Drehbuch hatte Schauspieler Jürgen Hartmann. "Mich hat immer schon der Gedanke fasziniert, dass Dr. Vogt eines Tages vor einer Leiche steht, die ihn aus seiner Routine reißt", erzählte er im Interview mit der Website "Wie war der Tatort?".
So kommt es, dass der Rechtsmediziner viel präsenter als in den früheren Fällen ist. "Es liegt ein Schlaglicht auf ihm, durch das sich die Geschichte entblättert. Bisher kannte man die Figur zwar, aber wusste im Prinzip nichts über sie." Sowohl die Kommissare als auch der Zuschauer lernen den altbekannten Charakter völlig neu kennen.
Das Einzige, was man an diesem Film kritisieren könnte, ist der schwäbische Dialekt einzelner Episodenrollen. Stellenweise reden die Protagonisten sehr unverständlich, sodass man zwischendrin eigentlich zurückspulen müsste, um alles zu verstehen.
Ansonsten ist es ein solider "Tatort".
Titelfoto: SWR/Patricia Neligan