"Tatort" aus Wien: Lohnt sich das Einschalten am Pfingstmontag?

Wien (Österreich) - Ist es ein aufflammender Bandenkrieg oder doch nur eine interne Fehde? Der Bruder des Clan-Bosses Beka Datviani (Lasha Bakradze, 58) wird vor einem Club erschossen. Bibi Fellner (Adele Neuhauser, 64) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, 62) stoßen im "Tatort: Azra" mit ihren üblichen Ermittlungsmethoden schnell an ihre Grenzen. Deshalb wagen sie einen hochriskanten Einsatz. Am Pfingstmontag um 20.15 Uhr läuft der Krimi im Ersten.

Bibi Fellner (Adele Neuhauser, 64) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, 62) gehen in diesem Fall ein hohes Risiko ein.
Bibi Fellner (Adele Neuhauser, 64) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, 62) gehen in diesem Fall ein hohes Risiko ein.  © ARD Degeto/ORF/Darryl Oswald

Die beiden Kommissare setzen auf Azra (Mariam Hage, 31), die schon vor zwei Jahren als V-Person in den Datviani-Clan eingeschleust wurde. Dort soll sie Informationen für die Wirtschaftsermittler sammeln. Entgegen aller Vorschriften nehmen Eisner und Fellner Kontakt zu ihr auf - und riskieren damit die Enttarnung der Informantin.

Um näher an den Clan-Boss, der sich wie seine Leute in Schweigen hüllt, heranzukommen, müsste Azra allerdings Teil seiner Leibwache werden. "Das Risiko ist vertretbar im Vergleich zu dem, was wir gewinnen können", argumentiert Eisner.

Der Oberstleutnant kennt Azras Fähigkeiten. Er hat sie einst für die Polizei angeworben. Doch hat er ihr mit diesem Einsatz zu viel zugemutet und riskiert am Ende sogar ihr Leben?

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Lohnt sich das Einschalten?

Azra (Mariam Hage, 31) arbeitet als Informantin für die Polizei.
Azra (Mariam Hage, 31) arbeitet als Informantin für die Polizei.  © ARD Degeto/ORF/Darryl Oswald

Auf jeden Fall. In diesem "Tatort" verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse. In dieser Grauzone stehen die Gesetzeshüter vor der Frage: Wie weit darf man gehen, um Kriminellen das Handwerk zu legen?

Azra spielt dabei die entscheidende Rolle. Mariam Hage stellt die titelgebende Figur überragend dar. Mal zeigt sie sich knallhart, mal verletzlich und verzweifelt. An Wiener Schmäh mangelt es ihr auch nicht. So spricht Azra gleich zu Beginn Moritz Eisner mit "Bubi" an. Und der mag es gar nicht, "gebubit" zu werden.

Harald Krassnitzer ist "sehr beeindruckt" von seiner Schauspielkollegin Mariam Hage. "Sie steht mit beiden Beinen im Leben, hat keine Attitüden", erklärt er im ARD-Interview. "Selten habe ich ein solches Energiebündel gesehen. Sie ist auf dem Sprung und wird sich durchsetzen."

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Auch punktet dieser Fall mit seiner klassischen Krimi-Struktur. Um eine packende Geschichte darzustellen, braucht es eben nicht immer Experimente in der Erzählweise.

Titelfoto: ARD Degeto/ORF/Darryl Oswald

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