Von Roland Freund
Stuttgart/Baden-Baden - Der Südwestrundfunk (SWR) wird seine "Tatort"-Krimireihe, die Serie "Die Fallers" und andere TV-Formate künftig nicht mehr in Eigenregie produzieren.
Auch Unterhaltungssendungen wie "Sag die Wahrheit", "Tigerenten Club" und "Schlager-Spaß mit Andy Borg" werden vom Jahr 2026 an schrittweise als Aufträge an externe Produzenten vergeben. Die Sendungsformate selbst bleiben erhalten, wie der öffentlich-rechtliche Sender mitteilte.
"Das sind weitreichende Entscheidungen, die ein Ziel haben: den SWR zukunftsfest zu machen", sagte SWR-Intendant Kai Gniffke. Am SWR-Standort Baden-Baden sollen die TV-Studio-Flächen von aktuell 3500 Quadratmeter auf künftig 900 Quadratmeter deutlich verkleinert werden.
Zwei TV-Studios in Baden-Baden sollen für die Nachmittagssendung "Kaffee oder Tee" oder auch neue Bewegtbildproduktionen erhalten bleiben. Frei werdende Flächen sollen genutzt werden, um beispielsweise an anderer Stelle Lagerflächen zu räumen und Gebäude aufzugeben.
Der SWR muss nach den Vorgaben der für die öffentlich-rechtlichen Sender zuständigen Finanz-Kommission KEF rund 70 Millionen Euro jährlich bis 2028 einsparen.
Rund 100 Beschäftigte unmittelbar betroffen
Unmittelbar von dem Schritt betroffen sind rund 100 Beschäftigte. "Wir haben die Chance, den Umbau sozialverträglich zu gestalten", sagte Gniffke. So werden Stellen von etwa 40 Mitarbeitern, die in den Ruhestand gehen, nicht nachbesetzt.
Die anderen Beschäftigten sollen für neue Aufgaben weiterqualifiziert werden. Der SWR geht davon aus, dass eine mittlere zweistellige Zahl an Stellen wegfallen kann.
Am Standort Baden-Baden arbeiten aktuell rund 1700 feste und freie Beschäftige für den SWR, daneben gibt es noch die beiden Hauptstandorte Stuttgart und Mainz.