Letzter Fall für "Tatort"-Kommissar: Lohnt sich das Einschalten?
Dortmund - Aus vier Kommissaren werden zwei: Nach dem Tod von Martina Bönisch (Anna Schudt, 49) hat im neuesten Dortmunder "Tatort: Cash", der am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten läuft, auch Jan Pawlak (Rick Okon, 34) seinen letzten Auftritt. Nach 13 Fällen gibt er seinen Dienstausweis ab.
An den Ermittlungen des neuesten Falls - ermordet wurde ein frisch gebackener Vater, der sein Geld offenbar mit Glücksspiel verdiente - scheint der junge Kommissar zunächst kein Interesse zu haben.
Dabei steckt Pawlak in diesem Fall tiefer drin, als ihm lieb sein sollte: Denn das Mordopfer gehört zur Familie von Alkim Celik (Sahin Eryilmaz, 40), der das Wettbüro betreibt, in dem der Ermittler längst zum Stammkunden geworden ist.
Schnell begreifen auch seine Kollegen Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger, 36) und Peter Faber (Jörg Hartmann, 54), dass Pawlak ihnen etwas verschweigt.
Lohnt sich das Einschalten?
Man kann einschalten, muss aber nicht. Denn die Mordermittlungen werden in diesem Fall ganz klar von den persönlichen Problemen der drei Protagonisten überschattet. So steht zum Entsetzen aller der "alte neue" KTU-Leiter Sebastian Haller (Tilmann Strauß, 42) plötzlich wieder auf der Matte.
Das macht vor allem Faber zu schaffen, der den Kollegen für den Tod von Bönisch verantwortlich macht. Herzog dagegen versucht verzweifelt, sich als Leiterin der Mordkommission einen Namen zu machen, ist aber gleichzeitig enttäuscht von ihrem Freund Pawlak, der scheinbar aus dem Sumpf des Sportwetten-Milieus nicht mehr zu retten ist und parallel weiterhin um das Sorgerecht seiner Tochter kämpft.
Immerhin: Zumindest Faber & Herzog scheinen in diesem Fall erstmals als Team zusammenzuwachsen. Der erfahrene Profi hilft seiner Kollegin sogar bei ihrer Stressbewältigung. Ein für beide sehr besonderer Moment auf dem Schrottplatz ist die Folge.
Die Lösung des Falls wirkt anhand dieser vielen privaten Handlungsstränge am Ende dann etwas übers Knie gebrochen.
Und obwohl sie am Ende erfolgreich waren, wartet auf die beiden übrig gebliebenen Kommissare eine bitterböse Überraschung ...
Titelfoto: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas Kost