Letzter Einsatz im Dresden-"Tatort": Kommissarin nach tödlicher Abi-Feier in der Zwickmühle
Dresden - Nach einer Party wird ein Schüler von einem Lkw erfasst und stirbt. Ein weiterer Abiturient wird vermisst. Für Karin Hanczewski (43) wird ihr letzter "Tatort"-Einsatz als Hauptkommissarin Karin Gorniak zu einer Gratwanderung zwischen Job und Liebe.
Im "Tatort: Herz der Dunkelheit" werden Gorniak und ihre Kollegin Leonie Winkler (Cornelia Gröschel, 37) nach einem Notruf zu einer vorgezogenen Abi-Feier gerufen. Angeblich soll einer der Schüler tot im Pool-Haus liegen. Doch als die Ermittler eintreffen, fehlt von Janusz (Louis Wagenbrenner, 23) jede Spur.
Seine Freunde sind sich einig: Alles in Ordnung, der allseits beliebte Schönling ist lediglich eher nach Hause gegangen. Die Dresdner Ermittler glauben kein Wort und nehmen die gesamte Partymeute mit aufs Revier.
Die Vernehmungen gestalten sich allerdings als äußerst schwierig.
"Hast du dir schon mal 'ne Pille geschmissen? Brauchst du nicht, dein Leben ist auch so ein Horror-Trip", wirft Kevin, der seine Unsicherheit hinter Arroganz verbirgt, Kommissariatsleiter Michael Schnabel (Martin Brambach, 57) an den Kopf.
Als auch noch Romy (Charlotte Krause, 22), die Tochter von Gorniaks neuem Freund Paul (Hannes Wegener, 44), als Zeugin auftaucht, gerät die langjährige Ermittlerin in die Zwickmühle. Denn die junge Frau lügt wie gedruckt.
Lohnt sich das Einschalten?
Natürlich! Schon allein, weil es der Abschied von Gorniak ist, die sich in ihrem letzten Fall zu einigen dummen Aktionen hinreißen lässt.
"Karin, du bist eine gute Polizistin. Warum tust du das?", zeigt sich Winkler entsetzt, nachdem ihre Kollegin ohne Durchsuchungsbefehl - während eines privaten Dates - im Zimmer von Romy spioniert.
Auch eine spontane Befragung der Schülerin nach einer Klausur geht nach hinten los. "Frau Gorniak, was war denn das für ne Aktion?", schimpft Schnabel im schönsten Sächsisch und droht, die Ermittlerin vom Fall abzuziehen.
Doch Gorniak wühlt mit stoischer Ruhe weiter. Nur ein Mülleimer bekommt kurzzeitig ihre innerlich brodelnde Wut zu spüren. Am Ende ist es ihre Hartnäckigkeit, die das Puzzle zusammensetzt und die Clique von Janusz in den Fokus rücken lässt.
Und eins sei gesagt: Das junge Schauspiel-Ensemble spielt seine scheinbar coolen, aber doch sehr unsicheren und fragilen Rollen sehr überzeugend.
Und der Abschied von Gorniak? Der ist überraschend schlicht.
Titelfoto: MDR/MadeFor/Steffen Junghans