Kölner "Tatort": Mord im Weihnachtstrubel!
Köln - Lichterglanz, Tannenbäume und adventliche Klänge: Es weihnachtet sehr im neuen "Tatort" aus Köln. Die festliche Stimmung schlägt jedoch schnell um. Ein Paketfahrer wird in seinem Transporter überfallen und erstochen - von einem maskierten Weihnachtsmann. Wer steckte unter der Maske?
In der Folge "Des anderen Last", die das Erste am heutigen Sonntag um 20.15 Uhr zeigt, stoßen Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, 63) und Freddy Schenk (Dietmar Bär, 62) auf viele Verdächtige.
Zunächst gehen die Kommissare von einem Raubmord aus, denn der Täter hat fast alle Pakete durchsucht und geleert. Doch bald zeigt sich, dass der Mord auch einen ganz anderen Hintergrund haben könnte. Liegt das Motiv vielleicht im privaten Bereich?
Aus den Kollegen des Opfers, die im Advent bei der Arbeit alle ein Weihnachtsmannkostüm tragen müssen, ist nicht viel herauszubekommen. Aus Angst, ihren Job zu verlieren, schweigen sie.
Kurzerhand schleust sich Ermittlerin Natalie Förster (Tinka Fürst, 35) undercover als Mitarbeiterin in die kleine Spedition ein, in der das Mordopfer beschäftigt war. Schon beim Vorstellungsgespräch bekommt Natalie einen ersten Eindruck von dem Stress, dem die Paketboten gerade vor Weihnachten ausgesetzt sind.
Von ihren neuen Kollegen wird Natalie zunächst nicht gerade freundlich aufgenommen. Denn die Mitarbeiter konkurrieren um den Titel des besten Zustellers. Doch nach und nach gelingt es Natalie, das Vertrauen von Paketbotin Jenny (Paula Kober, 29) zu gewinnen, die sie anlernen soll. Und der ehrgeizige Boris (Nils Hohenhövel, 28) lädt Natalie schließlich sogar zum Essen ein.
Bei Boris stellt sich schnell heraus, dass er schon länger ein Verhältnis mit der Witwe (Zoë Valks, 28) des Toten hat. Nun sammelt er Geld, um sie zu unterstützen. Außerdem will er seinen Kollegen "zum Eigenschutz" Taser organisieren, für die man eigentlich einen Waffenschein braucht.
Kölner "Tatort": Lohnt sich das Einschalten?
Absolut!
Der "Tatort: Des anderen Last" veranschaulicht auf ansprechende Weise, welchem Stress Angestellte in der Lieferdienst-Branche ausgesetzt sind. Der Film gibt aber auch einen tiefen Einblick in persönliche Tragödien und ist daher mehr Drama als klassischer Krimi.
Dabei setzt Regisseurin Nina Wolfrum bei den Bildern auf starke Kontraste zwischen der fröhlich-glitzernden Vorweihnachtszeit einerseits und den tristen Wohnungen der Paketboten andererseits.
Dass die Dreharbeiten in der Kölner Innenstadt in den Vorweihnachtswochen 2022 - also im gleichen Ambiente wie jetzt - stattfanden, verleiht dem "Tatort" eine besondere Authentizität.
Titelfoto: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Martin Valentin Menke