Im "Tatort" zählt jede Sekunde, sonst stirbt der Nächste

Berlin - Ticktack! Im neuesten "Tatort" aus Berlin sitzt die Zeit den Ermittlern im Nacken.

Susanne Bonard (Corinna Harfouch, 70) hat das Versteck des Scharfschützen gefunden.
Susanne Bonard (Corinna Harfouch, 70) hat das Versteck des Scharfschützen gefunden.  © rbb/Gordon Muehle

Denn am helllichten Tag wird auf einem belebten Platz in der Bundeshauptstadt ein aufstrebender Politiker erschossen - und wenige Stunden später soll König Charles (76) zum Staatsbesuch eintreffen!

Kein Wunder, dass die Innensenatorin Druck macht:

Susanne Bonard (Corinna Harfouch, 70) und Robert Karow (Mark Waschke, 52) sollen zügig eine Terrorgefahr ausschließen.

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Doch das gelingt ihnen nicht, stattdessen schlägt der Mörder im "Tatort: Vier Leben", den das Erste am Sonntag um 20.15 Uhr zeigt, zwei weitere Male zu.

Lohnt sich das Einschalten?

Soraya Barakzay (Pegah Ferydoni, 41) scheint etwas vor den Ermittlern zu verheimlichen.
Soraya Barakzay (Pegah Ferydoni, 41) scheint etwas vor den Ermittlern zu verheimlichen.  © rbb/Gordon Muehle

Ja - auch, wenn sich die Story anfangs schwer fassen lässt. Denn das erste Opfer - Jürgen Weghorst (Philipp Lind, 37) - hatte sich nach einer Affäre aus der Politik zurückgezogen, arbeitete seitdem beim Verband der Lebensmittelwirtschaft.

Doch auch hier wollte er kündigen. Als ein Mitarbeiter durchblicken lässt, dass der Tod von Weghorst mit Afghanistan zusammenhängen könnte, fließen so viele Handlungsstränge ein, dass selbst Bonard den Überblick verliert.

Wer bis zu diesem Zeitpunkt durchgehalten hat: Jetzt wird es spannend! Denn der Krimi ist an eines der jüngsten Kapitel der deutschen Geschichte angelehnt: den Abzug der NATO-Truppen aus Afghanistan im Mai 2021.

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Kleine Auffrischung: Als drei Monate später die Taliban Kabul einnahmen, beteiligte sich Deutschland an einem internationalen militärischen Evakuierungseinsatz. Dabei wurden Tausende Menschen ausgeflogen. Viele blieben aber auch zurück, viele verloren ihr Leben.

Bilder aus Afghanistan werden gezeigt

Robert Karow (Mark Waschke, 52) wird schnell klar, dass der Mörder ein professionell ausgebildeter Scharfschütze sein muss.
Robert Karow (Mark Waschke, 52) wird schnell klar, dass der Mörder ein professionell ausgebildeter Scharfschütze sein muss.  © rbb/Gordon Muehle

Bilder von hektischen Szenen am Flughafen Kabul gingen um die Welt - und werden auch im Berliner "Tatort" immer wieder eingestreut. Weghorst - eine frei erfundene Person, wie die ARD betont - war damals Teil einer vierköpfigen Delegation, die aus Afghanistan evakuiert wurde.

Weil er das Land so schnell wie möglich verlassen wollte, blieben zahlreiche Menschen zurück: unter anderem Richterin Soraya Barakzay (Pegah Ferydoni, 41), die Jahre später nach Berlin gelangt - gezeichnet von einem schweren Schicksalsschlag und womöglich auf Rache aus?

Je weiter der Tag voranschreitet, umso mehr Menschen sterben. Bei Karow brennen die Sicherungen durch.

"Wir waren heute dreimal zu spät", erklärt er seiner Kollegin wütend am Telefon, bevor er sich zum Finale des spannenden und emotionalen Politthrillers in große Gefahr begibt.

Titelfoto: rbb/Gordon Muehle

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