Düsterer Frankfurt-"Tatort" zum Fest: Wie weit geht eine Mutter für ihren Sohn?
Frankfurt/Main - Das Fest der Liebe naht. Doch manchmal kann Liebe auch mörderisch sein, wie der neue "Tatort" aus Frankfurt beweist. Denn erneut hat es das Ermittlerteam Janneke und Brix mit einer dysfunktionalen Familie zu tun.
Wenn der eigene Sohn mit blutbeschmierter Kleidung und blutigen Händen nachts im Badezimmer steht, vermutet man Schreckliches.
Für die Bildhauerin Annette Baer (Jeannette Hain, 54) ist im Krimi "Kontrollverlust", der am 26. Dezember um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird, allerdings klar: Was immer der ebenso sensible wie gewalttätige Lucas (Béla Gábor Lenz, 26) getan hat, sie wird ihn schützen.
Unterdessen werden die Kommissare Anna Janneke (Margarita Broich, 63) und Paul Brix (Wolfram Koch, 61) zur blutüberströmten Leiche von Cara Mauersberger gerufen. Der Hausverwalter berichtet über einen Streit zwischen dem Opfer und ihrem Freund kurz vor dem Mord.
Die Beschreibung - hier weiß der Zuschauer vorläufig mehr als die Kommissare - passt auf Lucas Baer. Seiner Mutter gelingt es aber, die Polizisten von ihrem Sohn abzulenken. Doch dann wird auch noch die Ex-Freundin von Lucas als vermisst gemeldet...
Lohnt sich das Einschalten?
Wer nicht nur Märchen und romantische Komödien zum Fest haben will, ist bei diesem Krimi gut aufgehoben.
Zwar heißt der Weihnachts-"Tatort" "Kontrollverlust", doch hier steht vor allem eine alles kontrollierende Mutter im Vordergrund - angefangen mit der Samenspende, die einst zu ihrem "absoluten Wunschkind" führte.
Es sollte nur Lucas (äußerst verstörend von Lenz gespielt) und Annette geben, eng verbunden - oder doch eher aneinander gefesselt? Wie weit würde die Mutter für ihren Sohn gehen?
Das ist die Frage, die auch Janneke und Brix in diesem "Tatort" mit düsterer Grundstimmung umtreibt.
Titelfoto: HR/Bettina Müller