Der neue "Tatort" aus München: Die reinste Folter
München - Die Bilder, die sich die Münchner Kommissare Leitmayr (Udo Wachtveitl, 65) und Batic (Miroslav Nemec, 69) in ihrem neuesten Fall ansehen müssen, sind nichts für schwache Nerven.
Eine Frau wird von einem maskierten Mann brutal gefoltert. Die fürchterlichen Videos werden online gefeiert. Der "Tatort" vom heutigen Sonntag mit dem Titel "Schau mich an" (20.15 Uhr, Das Erste) zeigt, wie weit die Brutalität im Netz gehen kann.
Als wären die Aufnahmen nicht schon schlimm genug, wissen die Ermittler, welches furchtbare Schicksal der Frau nach ihrer Folter noch bevorstand – der Torso ihrer verstümmelten Leiche ist in einem Koffer in der Kanalisation gefunden worden.
Bei ihren Ermittlungen stoßen Leitmayer und Batic auf einen Fall aus Wien. Per Zoom-Call berichtet ihr österreichischer Kollege Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, 63) von einem sadistischen Tierquäler, der Hundewelpen in einer Plastiktüte erstickte oder sie der einer Schlange zum Fraß vorwarf.
Videos davon stellte er anschließend online - zum erstaunlichen Entsetzen der Netzgemeinde, die Folter an Frauen offenbar für amüsant hält. Tiere quälen dagegen? Geht gar nicht!
"Das nimmt Ihnen die Community wirklich übel", sagt die engagierte und zugleich desillusionierte Lisa Berger (Aenne Schwarz, 40), die sich an die Fersen des Tierquälers geheftet hat, um ihn ausfindig zu machen und auf deren Expertise das Münchner Duo nun baut.
Lohnt sich das Einschalten?
Ja. Der zunächst recht klischeehaft erzählte Krimi gewinnt im Laufe des Filmes zunehmend an Fahrt – mit unverhofften Wendungen und einer Auflösung, die man so nicht unbedingt hat kommen sehen.
Nebenbei geht es im "Tatort: Schau mich an" auch um das Verhältnis von Leitmayr und Batic zu ihrem Kollegen Kalli (Ferdinand Hofer, 30), den die beiden Silberrücken nach einem Jahrzehnt der Zusammenarbeit noch immer wie einen kleinen Praktikanten behandeln – und das, obwohl er unlängst befördert wurde.
Titelfoto: BR/Bavaria Fiction