Sexismus in der FDP? Wolfgang Kubicki packt bei Maischberger Flirt-Geschichte aus
Köln - Als es um Sexismus in der FDP ging, wurde Parteivize Wolfgang Kubicki (70) überraschend ehrlich und packte bei Sandra Maischberger (56) kurzerhand eine Flirt-Geschichte aus.
Manche Dinge sollte man wohl besser nicht öffentlich in einer Talkshow ansprechen. Wolfgang Kubicki hat es in der Maischberger-Sendung vom gestrigen Mittwochabend dennoch getan.
Von der Moderatorin auf das Thema Sexismus angesprochen, erzählte der 70-Jährige, wie er sich 2010 mit seiner Parteikollegin Silvana Koch-Mehrin (51) in einem Café in Brüssel traf.
"Ich habe sie angerufen und habe gesagt: 'Wir müssen mal drüber sprechen, wir brauchen eine Generalsekretärin der FDP. Wie wäre es, wenn Sie sich darüber mal Gedanken machen?'", so Kubicki.
Doch vor Ort schien es dem Politiker um weitaus mehr zu gehen als nur um das Amt der Generalsekretärin. So habe er direkt angefangen zu flirten, bis plötzlich Koch-Mehrins Freund - "so ein Typ, der dreimal so groß und zweimal so breit" wie der FDP-Mann gewesen sei - neben ihm stand, daraufhin habe er sich gedacht: "Es ist vielleicht doch besser, du gehst."
Aus Maischbergers Mimik konnte man einen zweifelnden Blick herauslesen - doch Kubicki rechtfertigte sich und meinte, Flirten sei für ihn völlig okay und Koch-Mehrin hätte an der Situation auch "nichts Anstößiges gefunden".
Sexismus in der FDP? Koch-Mehrin macht in ihrem Buch eindeutige Aussagen
Während das Publikum teilweise belustigt reagierte, war die Empörung auf Twitter groß. Ex-FDP-Influencerin Mareile Ihde postete den kurzen Clip und spöttelte: "Normales Verhalten, wenn man 'ne Generalsekretärin sucht."
"Das ganze fucking Problem mit Frauen in der Politik, dass man permanent angeflirtet wird, wenn es darum geht, in irgendeine Position zu kommen. Und danach erzählt dir irgendein Dude, es gehe ja nur um Leistung", führte die Influencerin weiter aus. Viele Nutzer stimmten daraufhin mit ihr überein.
Ob Kubicki mit seinem Statement zu weit gegangen ist? Koch-Mehrin schreibt zumindest in ihrem neuen Buch "Jetzt, wo ich schon nicht tot bin" ganz eindeutig über das Sexismus-Problem innerhalb der FDP.
"Hände auf meinem Knie, ein weicher Griff an die Schulter. Sanfte Rückenmassagen, ungefragt. Hier eine Zote, da eine Anzüglichkeit, ausprobieren, was geht." Konkrete Anschuldigungen gegen Wolfgang Kubicki hat sie bislang jedoch nicht erhoben.
Titelfoto: Screenshot ARD Mediathek