Ver.di-Streik führt zu Tagesschau-Ausfall: "Ausdruck der Ernsthaftigkeit der Lage!"
Hamburg - Der aktuelle Streik beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) hat am Donnerstagvormittag zum Ausfall der 9-Uhr-Tagesschau geführt, wie eine Sprecherin des Senders gegenüber TAG24 bestätigte.
"Dass das Nachrichten-Flaggschiff der ARD bestreikt wird, ist Ausdruck der Ernsthaftigkeit der Lage", sagte Christoph Schmitz-Dethlefsen, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand, am Donnerstag.
"Der Arbeitgeber weigert sich seit Monaten, auch nur annähernd einen Inflationsausgleich anzubieten. Diese Aussicht auf massive Reallohnverluste ist völlig inakzeptabel!"
Der Warnstreik hatte bereits am Mittwoch um 12 Uhr begonnen und soll noch bis Freitagnacht (1.30 Uhr) andauern.
Aufgerufen hatten dazu die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Deutsche Journalisten Verband (DJV).
Die Beschäftigten des NDR streiken nach eigenen Angaben aufgrund der unzureichenden Angebote im Rahmen der derzeitigen Gehalts- und Honorartarifverhandlungen für feste und freie Mitarbeitende.
Ver.di fordert Gehalts- und Honorarsteigerungen von 10,5 Prozent für feste wie auch freie Beschäftigte.
Warnstreik führt zu weiteren Programmänderungen
Die "Tagesschau" und "Tagesschau24" werden auf dem NDR-Gelände in Hamburg produziert und sind deswegen ebenfalls vom Warnstreik betroffen.
Nach Angaben der NDR-Sprecherin kann der Streik weiterhin zu "punktuellen Programmveränderungen" führen. "Tagesschau24" sendete am Vormittag beispielsweise gar keine neuen Nachrichten, stattdessen lief bis 12.10 Uhr ein Ersatzprogramm.
"Der NDR versucht, die Auswirkungen des Warnstreiks auf seine Programme so gering wie möglich zu halten", so die Sprecherin gegenüber TAG24.
Über Änderungen im Sendeablauf informiert der Sender in seinen Programmen, auf NDR.de sowie im Videotext.
Titelfoto: Markus Scholz/dpa