Medienanstalt hat entschieden: Ging RTL mit Vaginaflöten-Auftritt zu weit?
Köln - Der Vaginaflöten-Eklat beim großen Comeback von "Das Supertalent" schlägt weiter hohe Wellen. Die Landesmedienanstalt hat jetzt darüber entschieden, ob RTL für den Auftritt bestraft wird!
Es war wohl einer der größten Fremdscham-Momente in der Geschichte der Talentshow. Die Australierin Beatrice McQueef steckte sich am vergangenen Samstag eine Blockflöte in ihre Vagina, um darauf "Alle meine Entchen" zu spielen.
Bevor die chirurgische Assistentin allerdings mit ihrer Performance beginnen konnte, mussten alle minderjährigen Gäste im Publikum auf Bitten des Moderatoren-Duos Victoria Swarovski (30) und Jens "Knossi" Knossalla (37) den Saal verlassen.
Nicht nur bei den Zuschauern vor Ort, sondern auch bei den Fans, die das Spektakel im Internet verfolgten, sorgte der Auftritt für Entsetzen. Die Landesmedienanstalt erklärte den Beitrag wegen des Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz kurzerhand zum Prüffall.
Jetzt steht fest: Der Skandal-Auftritt hat für RTL keinerlei Konsequenzen. Wie der Direktor der Niedersächsischen Landesmedienanstalt gegenüber "Bild" erklärt, liegt bei dem Auftritt kein Rechtsverstoß vor.
"Ich habe Verständnis dafür, dass man den Auftritt als Geschmacklosigkeit sehen kann. Allerdings ist die Aufgabe der öffentlichen Medienaufsicht nicht, Geschmacksfragen zu sanktionieren", begründet Prof. Christian Krebs seine Entscheidung.
Vaginaflöten-Auftritt von Beatrice McQueef war keine Pornografie
Es habe sich bei dem "Talent" nicht um Pornografie gehandelt. Außerdem sei die Sendung um 20.15 Uhr gestartet, was eine Altersgrenze von 12 Jahren voraussetzt. Für diese Altersgruppe sei die Szene kein "entwicklungsbeeinträchtigender Medieninhalt" gewesen.
Im TV wurde der Flöten-Auftritt von McQueef sogar erst nach 22 Uhr unmittelbar vor dem "Dschungelcamp" ausgestrahlt. Im Falle eines Verstoßes hätte RTL zum Beispiel mit einer "Beanstandung der Ausstrahlung" oder einem Bußgeldverfahren rechnen müssen.
Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" hatte der Kölner Privatsender jüngst verlauten lassen, dass den Verantwortlichen der Produktion klar war, dass der bizarre Auftritt der Australierin "unterschiedliche Reaktionen hervorrufen könnte".
Allerdings habe man nicht auf das ungewöhnliche Talent verzichten wollen, weshalb man ihr die Bühne gab.
Titelfoto: RTL / Stefan Gregorowius