Streik! NDR-Moderatorin kommt fertig ins Studio, doch da ist niemand

Hamburg - Da guckten nicht nur die Zuschauer vor den TV-Bildschirmen in die Röhre: Am heutigen Dienstagabend ist die Live-Ausgabe der NDR-Sendung "DAS!" kurzfristig ausgefallen.

"DAS!"-Moderatorin Inka Schneider (56) wurde auch vom Streik überrascht.
"DAS!"-Moderatorin Inka Schneider (56) wurde auch vom Streik überrascht.  © DPA

Kurz vor Beginn der Sendung um 18.45 Uhr wurde ein Hinweis eingeblendet, dass die Live-Sendung wegen eines Streiks beim NDR ausfalle. Als Ersatz zeigte der Sender anschließend alte "DAS!"-Sendungen.

Wie das Hamburger Abendblatt mit Verweis auf einen NDR-Mitarbeiter berichtet, erfuhren die Angestellten selbst erst gegen 18.30 Uhr von dem Streik, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hatte.

Auch Moderatorin Inka Schneider (56) wurde von dem Streik kalt erwischt. Auf Instagram schrieb sie: "Streik statt Live-Sendung. DAS! war auch für uns eine große Überraschung."

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Die 56-Jährige weiter: "Als mein Gast und ich geschniegelt und gestriegelt ins Studio kamen, war keiner an der Kamera und in der Regie (...). Wir sehen uns morgen. Hoffe ich."

Zum Streik aufgerufen waren Mitarbeiter in der Regie, aber auch aus den Bereichen Licht, Ton, Schnitt und Grafik. Rund 100 Angestellte sollen teilgenommen haben.

"DAS!"-Moderatorin Inka Schneider wurde auch vom Streik überrascht

Verhandlungen zwischen Verdi und dem NDR laufen schon seit Monaten

Die Verhandlungen zwischen dem NDR und der Gewerkschaft Verdi laufen bereits seit zweieinhalb Monaten.
Die Verhandlungen zwischen dem NDR und der Gewerkschaft Verdi laufen bereits seit zweieinhalb Monaten.  © Georg Wendt/dpa

"Die Verhandlungen mit dem NDR laufen seit zweieinhalb Monaten, und es ist kein Tarifvertrag in Sicht und der NDR legt kein Angebot vor", sagte Björn Siebke, Gewerkschaftssekretär von Verdi Hamburg, dem Abendblatt.

Vor diesem Hintergrund herrsche große Unzufriedenheit unter den freien Mitarbeitern, die kein Krankengeld bekommen. Auch Auszubildende verlassen den NDR meistens nach ihrer teuren Ausbildung, anstatt übernommen zu werden.

Verdi fordert unter anderem zehn Prozent mehr Gehalt und Honorar, mindestens aber 500 Euro. Außerdem sollen Auszubildende und Volontäre 250 Euro mehr Gehalt bekommen. Ob der Blitz-Streik Früchte trägt?

Titelfoto: DPA

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