Kurioser Effekt: Wegen Netflix-Serie lernen jetzt viel mehr Leute Französisch
Berlin/Paris - Wegen einer Netflix-Serie wollen plötzlich viel mehr Leute eine neue Sprache lernen.
Seit es die zweite Staffel "Emily in Paris" auf Netflix gibt, ist die Nachfrage nach Französisch-Sprachkursen auf Babbel um 50 Prozent gestiegen, teilte die Sprachlernplattform am heutigen Freitag mit.
Beobachtet wurde dieses Phänomen nicht nur in Deutschland. Auch in Großbritannien und Italien stieg das Interesse an der Fremdsprache in diesem Umfang.
Verglichen wurden dazu die täglichen Anmeldungen für die Sprachkurse in der Woche nach der Veröffentlichung der neuen Folgen mit den Werten des Vorjahres.
Bereits nach dem Start der ersten Staffel auf der Streamingplattform wurde das gesteigerte Interesse an Französisch festgestellt. Damals wurden allerdings "nur" etwa 30 Prozent mehr Anmeldungen verzeichnet.
"Auch die zweite Staffel der Serie wird zwar wieder kritisiert, scheint jedoch trotzdem ein Anreiz für viele Menschen zu sein, sich tiefergehend mit der französischen Kultur und Sprache auseinanderzusetzen", erklärte Laure Cesari, Sprachexpertin bei Babbel.
"Wir beobachten in unseren Anmeldezahlen seit dem Start der neuen Staffel in jedem Fall ein gesteigertes Interesse für Französisch und sind gespannt, wie lange dieser Trend anhält."
Darum geht's in "Emily in Paris"
Seit dem 22. Dezember laufen die neuen Folgen auf Netflix. Darin geht es um die junge Amerikanerin Emily Cooper (gespielt von Lily Collins, 32), die für den Job nach Paris umgezogen ist. Sowohl beruflich als auch im Privaten tritt sie von einem Fettnäpfchen ins nächste.
Coopers Französischkenntnisse werden von Babbel als "noch immer miserabel" eingeschätzt.
Aufgrund der klischeehaften Darstellungen, Stereotypen und der dargestellten Postkartenidylle gibt es viel Kritik an der Serie. Die Überzeichnungen und Fremdscham-Momente im Netflix-Format haben aber auch zahlreiche Fans gefunden.
Titelfoto: Collage: PR/Babbel & PR/Netflix