Wismar - Ohne sie würden die Kommissare der SOKO Wismar wohl nie eine heiße Spur finden: Katharina Blaschke (68) ist seit 2007 als Rechtsmedizinerin Dr. Helene Sturbeck in der beliebten ZDF-Vorabendserie zu sehen. Dass sie so lange diese Rolle spielen wird, hätte die Schauspielerin "im Leben nicht" gedacht - das erklärt sie im TAG24-Interview.
Nach ihrer ersten Episode hatte sie noch den Gedanken: "Ich bin in der Folge und gut ist. Dann wiederholte sich das und irgendwann wurde es ein Dauerjob." Anfangs tauchte ihre Figur auch nicht in jeder Folge auf "und ich war noch Notärztin". Nach zwei Jahren folgte dann der Berufswechsel zur Pathologin.
Mittlerweile wird die 68-Jährige oft als Helene angesprochen. "Meistens ist es ein Segen. Es ist ein Fluch, wenn ich völlig zerrupft durch die Gegend jogge und irgendjemand möchte ein Selfie machen. Das habe ich nicht so gern." Stattdessen freue sie sich mehr darüber, wenn ein Fan nach einem Autogramm fragt.
Auch nach 17 Jahren hat sie immer noch Gefallen an ihrer Rolle. "Zum einen bleibt die Freude, weil es immer wieder Freude macht, das Team zu treffen. Es ist ein Haufen von ziemlich bezaubernden Menschen. Ich rede nicht nur von meinen Mitspielern, sondern auch von den Kollegen hinter der Kamera, die seit vielen Jahren dabei sind."
Wie gut sich das Team versteht, war auch bei der Feier zur Jubiläumsstaffel sichtbar. "Da gab es ein rauschendes Fest. Das ging bis tief in die Nacht", erzählt die Schauspielerin. "Ich erinnere mich daran, dass ich mehr getrunken habe, als mir guttat", lacht sie. "Das war ganz entzückend", weil auch viele Kollegen aus früheren Staffeln vorbeischauten.
"SOKO Wismar": Katharina Blaschke hat keine Albträume von ihren TV-Fällen
Die "immer schön schrägen Folgen" tragen ebenfalls dazu bei, dass Blaschke ihre Figur nicht abgeben möchte. "Man lernt interessante Spielorte, neue Ecken von Wismar oder eine völlig neue Todesursache kennen. Das finde ich immer wieder aufregend."
In Vorbereitung auf die Dreharbeiten durfte sie auch schon einmal in eine echte Pathologie. "Im Vorfeld des ersten 90-Minüters habe ich zum ersten Mal eine Sektion in der Rechtsmedizin erlebt. Für die Erfahrung bin ich sehr dankbar. Die möchte ich nicht missen."
Albträume von den Fällen, in denen sie als Pathologin ermittelt, bekommt sie indes nicht. "Wir sind eine Vorabendserie. Bei uns kommen die Morde relativ harmlos daher. Unsere Opfer sind nicht zu grausam hergerichtet, schließlich können um diese Sendezeit auch Kinder zuschauen."
Aufmerksamen Zuschauern dürfte schon längst aufgefallen sein, dass die prominentesten Schauspieler häufig den Mörder spielen. Blaschke erklärt, woran das liegt. "Bekanntere Schauspieler haben eine größere Auswahl bei den Angeboten."
Deshalb könnten sie sich ihre Rollen aussuchen. "Die Mörder sind meistens die interessantesten, facettenreichsten Figuren", weshalb sie häufig prominent besetzt sind. "Das gilt aber für alle Krimi-Serien."
"SOKO Wismar": Wie entwickelt sich die Story zwischen Sturbeck und Reuter?
Auch wenn der Mörder manchmal leicht herauszufinden ist, bleibt die (Liebes-)Geschichte zwischen Helene Sturbeck und Jan Reuter, Leiter der SOKO Wismar (gespielt von Udo Kroschwald, 69), umso spannender.
"Das werden wir beobachten. Auch da bin ich sehr gespannt, wie die Sache sich entwickelt." Sie wisse nicht, wohin die Beziehung führt. "Da gehören in diesem Fall mehr als zwei dazu", scherzt sie.
Während immer mittwochs um 18 Uhr die neuen Folgen der Jubiläumsstaffel im Fernsehen laufen, dreht das Team um Katharina Blaschke noch die restlichen Folgen ab. "Dieses Jahr haben wir erst im April angefangen, aber drehen dann bis kurz vor Weihnachten."