ZDF-Krimi mit brisanter Spezial-Folge: SOKO Leipzig und der Holocaust
Leipzig - Die "SOKO Leipzig" ermittelt aktuell in ihrer 25. Staffel im ZDF. Eine Erfolgsgeschichte, ausgewiesen durch ihren hervorgehobenen Sendeplatz am Freitagabend. Regelmäßig bekommt die "SOKO Leipzig" eine XXL-Folge in Spielfilmlänge spendiert. Kommenden Freitag ist die nächste Sonderausgabe in linearer Ausstrahlung zu sehen. Ungewohnt ernsthaft: Es geht um Judenhass und den Holocaust.
1978 hatte das ZDF die Serie "SOKO 5113" gestartet (SOKO bedeutet: Sonderkommission). Sie lief anfangs um 18 Uhr in schmalen 25 Minuten und spielte in München. Ab "SOKO Leipzig" (2001) gab es immer mehr Ableger der Reihe, in Köln, Wien, Kitzbühel, Stuttgart und so fort. Alle im Vorabendprogramm, immer in dann 45 Minuten Länge.
Die SOKO aus Leipzig ist die einzige, die aufgrund großer Zuschauerresonanz im Abendprogramm stattfindet. Mit Beginn der dritten Staffel 2003 wurde die Reihe auf den Primetime-Sendeplatz um 21.15 Uhr gelegt, weil die Einschaltquoten der vorangegangenen Staffeln am Vorabend so hoch waren. Seitdem ermittelt die SOKO Leipzig zu dieser TV-Zeit als erfolgreichster Ableger der ZDF-SOKO-Familie.
Man hat die SOKO-Krimis oft als "kleinen Ableger" des ARD-"Tatort" verstanden, schon weil sie mit 45 Minuten Länge selten deren Tiefe erlangen können. Der Leipziger SOKO wird dies jedoch in ihren Spezial-Episoden zugestanden, die mehr aus dem Format machen können.
Die neue Folge in Spielfilmlänge - Titel: "Plan C" - beleuchtet die dunkelste Seite deutscher Geschichte und die Auswirkungen des Nationalsozialismus bis in die Gegenwart.
Neue "SOKO"-Folge verknüpft Gegenwart mit düsterer Vergangenheit
Das ZDF teilt es so mit: "Im Zuge des 80. Jahrestages des internationalen Holocaust-Gedenktages vom 27. Januar 1945 setzt die Folge ein klares Zeichen für die Wichtigkeit von Erinnerungskultur und gesellschaftlichem Engagement."
Im Zentrum steht ein Kriminalfall, der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft: Der junge Geschichtsstudent Jonas Stein (Leonard Proxauf) wird von Kommissarin Zimmermann (Melanie Marschke) angefahren. Anscheinend wurde er auf die Straße gehetzt. Seine Wohnung ist voll mit lebensgroßen Fotos von KZ-Häftlingen und Bildbänden über den Holocaust. War Stein wirklich Geschichtsstudent oder ist alles nur Alibi für eine krankhafte Faszination?
Zumal ihn ein Selfie mit dem rechtsradikalen Unternehmer Riccardo Lattka (Josef Heynert) bei einem Rockkonzert zeigt. Bis sich herausstellt, dass der Holocaust-Überlebende Herman Winter (DDR-Schauspiel-Urgestein Hermann Beyer) Opfer eines Anschlages werden könnte. Alle Vermutungen drehen sich neu - wurde Stein als verdeckter Informant verfolgt?
Die SOKO-Leipzig-Folge "Plan C" ist nicht schlicht: In gewohnt kompetenter Inszenierung verbergen sich plötzlich ungeahnte Untiefen. Verhandelt werden Themen wie Holocaust, Judenhass und fehlendes Geschichtsbewusstsein - fürs Krimi-Format verblüffend vielschichtig. Am 10. Januar, 21.15 Uhr im ZDF, seit Freitag in der Mediathek.
Titelfoto: Montage: ZDF/Steffen Junghans