Leipzig - In dieses Gewand kleidet sich die "SOKO Leipzig" nur ganz, ganz selten. Die neue Folge der Krimireihe wird zwar von kriminellen Machenschaften, einem blutigen Schuss und einem Mord überschattet. Skurrilerweise laden viele Sequenzen aber zum Schmunzeln ein.
In einem Leipziger Hotel hat sich eine illegale Pokerrunde zusammengefunden. Während Organisator Polat Zerman (gespielt von Nils Nelleßen, 53) den Anwesenden die Regeln erklärt, fährt draußen ein Transporter vor. Die Insassen: zwei Männer, die sich als Putzkräfte getarnt mittels einer präparierten Tür in das Bettenhaus begeben.
Die Tür zum Pokerzimmer öffnet sich, die maskierten Täter stehen schwerbewaffnet auf der Matte, bedienen sich an den offen bereitliegenden Geldbündeln und klatschen danach ein. Zerman aber verfolgt und schießt auf das Duo, einer der Männer wird von einer Kugel getroffen.
Zerman macht sich eigentlich unnötig verdächtig, weil er sich mit keinem Wort zu dem Vorfall äußern will - das übernimmt Anwältin Jasmin Blüml (Janka Horakova), die auch gleich alle anderen Anwesenden vertritt. Es scheint, als würden die Geschädigten die Ermittlungen blockieren. Aber wieso?
Die Kopfschuss-Hinrichtung des Hotel-Hausmeisters Arthur Aziziyan (Thomas Bötig) bringt Schwung in die witzige Kiste. Warum musste er sterben? Und wer hat kaltblütig abgedrückt?
Innerhalb der SOKO wirft zudem ein millionenschwerer Lottogewinn alles über den Haufen.
SOKO Leipzig, Folge 5 "All in": Lohnt sich das Einschalten?
Jein! Dass zu Beginn des Raubüberfalls eine witzige Western-Hintergrundmusik läuft, lässt die gefährliche Straftat nicht ganz ernst erscheinen. Zum Schmunzeln regen auch zwei junge Outfit-Zwillinge mit Fischerhüten an, die die Söhne eines wohlhabenden Software-Unternehmers verkörpern.
Hingegen überraschend emotional ist ein Gespräch zwischen Ina Zimmermann (Melanie Marschke, 54) und Kim Nowak (Amy Mußul, 33), die ihrer Chefin mal so richtig die Meinung geigt.
Richtig gut gemacht sind auch fehlende Schnitte zwischen jeweils mit zeitlichem Abstand stattfindenden Szenen - so zwischen der Flucht der Täter und Ankunft der Kommissare oder nach Verlassen des Polizeipräsidiums am Abend und der Ankunft am nächsten Morgen - ganz ohne Schnitt.
Insgesamt ist der Stil der Folge ganz untypisch für eine Krimisendung. Und gerade deswegen besonders fesselnd?
Die neue "SOKO Leipzig"-Folge "All in" zeigt das ZDF am Freitag (1. November) ab 21.15 Uhr. In der Mediathek gibt's die Episode ab sofort vorab.