"Sehe das Problem nicht": War Einführung fester Flaschendeckel sinnlos?
Leipzig - Vor einem Monat trat ein Gesetz in Kraft, das bei den Deutschen für ziemlichen Ärger sorgt. Die fest an Flaschen verbauten Deckel sind nicht nur unbeliebt, sondern bei uns auch unnötig, stellt das MDR-Magazin "Umschau" in seiner neuesten Folge fest.
Seit dem 3. Juli müssen Einweg-Plasteflaschen und ihre Deckel nun fest miteinander verbunden sein, sonst gibts satte Strafen von bis zu 100.000 Euro für die Hersteller.
Viele Menschen regen sich über diese neuen Verschlüsse auf, zumal sie den Grund dafür nicht nachvollziehen können.
Eigentlich ist es ganz einfach. Die Kappen sollen nicht in der Umwelt landen. Doch das tun sie in Deutschland sowieso recht selten, berichtet Matthias Lange, der den Nordseestrand in Cuxhaven sauber hält.
"Deckel haben wir hier an sich eigentlich nicht, vielleicht mal einen Bierdeckel, aber das wars dann auch", berichtet er.
War also die Verordnung totaler Quatsch und unnötig?
MDR-"Umschau": Getränkehersteller ärgern sich
FRANKEN-BRUNNEN-Geschäftsführer Markus Humpert hat eine klare Meinung dazu.
Er hält das Gesetz für "nicht wirklich sinnvoll. Für uns sind es mehr Kosten, für den Verbraucher kein Produkt, was einfacher zu händeln ist."
Laut ihm werde jetzt nur noch mehr Plastik für das Verbindungsstück benötigt. Und das, obwohl dieses ja eigentlich reduziert werden soll.
Der Geschäftsführer des Saalfelder Brauhauses in Thüringen sieht das ähnlich: "Fehlende Deckel sind hier überhaupt kein Problem, also ich sehe das Problem nicht."
Sie bekommen fast 100 Prozent der Flaschen mit Deckeln zurück. Eine Ausnahme ist dies nicht, denn laut MDR werden 91 Prozent der Flaschen in Deutschland mit Deckel zurückgegeben.
Die gesamte MDR-"Umschau"-Folge könnt Ihr Euch in der Mediathek ansehen.
Titelfoto: Bildmontage: dpa/Wayne Parry; dpa/Robert Michael