Umstrittenes Schweinehochhaus: Wie steht es inzwischen um den Horror-Betrieb?
Maasdorf - Misshandelte Ferkel, unterirdische Hygienebedingungen, herumliegende Kadaver - die Bilder, die STERN TV im Jahr 2018 aus dem Schweinehochhaus Maasdorf bei Halle (Saale) veröffentlicht hatte, sorgten in Deutschland für einen riesigen Aufschrei. Doch wie sieht es heute aus in der umstrittenen Anlage?
Die Folgen der geheimen Aufnahmen, die Tierschützer mithilfe von versteckten Kameras aufgenommen und mit STERN TV geteilt hatten, verbreiteten sich im März 2018 rasend schnell.
Bereits am Morgen nach der TV-Ausstrahlung führte das Ordnungsamt eine Kontrolle im sogenannten Schweinehochhaus durch, bei der zahlreiche Mängel festgestellt wurden (TAG24 berichtete).
Die Verstöße reichten von mangelhaftem Haltungsmanagement und mangelnder Hygiene bis hin zum grausamen Umgang mit kranken Tieren.
Wohl oder übel mussten die Betreiber reagieren: Bereits im September 2018 verließen die letzten Tiere das Hochhaus, aufwendige Renovierungen und Modernisierungen wurden angekündigt.
"Es werde ein Konzept erarbeitet, wie die Schweinehaltung modern, tier-, menschen- und umweltgerechter fortgeführt werden könne", hieß es damals. Von diesen Plänen ist zwei Jahre später allerdings nichts zu sehen: Aktuelle Aufnahmen der Tierschützer zeigen das vollkommen verlassene Gebäude, das nun immer mehr verwahrlost.
Von einer Rekonstruktion oder Wiederaufnahme der Arbeit ist man hier weit entfernt.
Jan Peifer, der Gründer des Vereins "Deutsches Tierschutzbüro", freut sich über das Ergebnis: "Jeder Tag, an dem das Schweinehochhaus nicht in Betrieb ist, ist ein guter Tag!"
Das ungeheuerliche Konzept des Schweinehochhauses wurde zu DDR-Zeiten entwickelt: Das Mästen der Tiere sollte auf Etage 1 und 3 stattfinden, die Besamung auf der zweiten, und das Abferkeln auf den Etagen 4 und 6. So sollte die Ferkelproduktion optimiert werden.
Titelfoto: DPA