Schluss mit lustig! Hier ist Michael Kessler richtig böse!
Berlin - Wenn man Michael Kessler (56, "Switch Reloaded", "Binge Reloaded") in der Vergangenheit im Fernsehen gesehen hat, war sofort klar: Das wird lustig! Doch der Schauspieler kann auch ernste Rollen spielen, wie er im "Märchen von der Zauberflöte" am zweiten Weihnachtsfeiertag um 15.25 Uhr im Ersten beweist.
Im TAG24-Interview hat er nun verraten, wann und wo er märchenhaft verzaubert werden möchte, warum er sich am Set manchmal wie fremdgesteuert gefühlt hat und was im Hause Kessler zu Weihnachten nicht fehlen darf.

TAG24: Welche Rolle spielen Märchen in Ihrem Leben?
Michael Kessler: Als Kind haben sie natürlich eine große Rolle gespielt. Wenn ich krank war, lag ich immer auf dem Sofa meiner Eltern und habe Märchenplatten gehört.
Damals, in den 70er-Jahren, gab es ja noch kein Kinderfernsehen 24 Stunden lang am Tag. Also hörte ich Rumpelstilzchen, Schneewittchen & Co. und war tief beeindruckt.
Ich bin noch immer jemand, der, wenn er zum Beispiel ins Theater geht oder sich einen Film ansieht, märchenhaft verzaubert werden möchte. Egal auf welcher Ebene das passiert, ob Lachen, Weinen, Träumen.
Ich möchte in eine andere Welt entführt werden und das möglichst intensiv, so wie wenn man ein Märchen hört.
Warum Michael Kessler die Rolle sofort angenommen hat

TAG24: Im "Märchen von der Zauberflöte" spielen Sie Monostatos. Was für eine Figur ist er?
Er ist der fiese, intrigante Bösewicht, der sich in die Entführung der Pamina einmischt. Er möchte aber auch Sarastro stürzen und Macht übernehmen. Also ein finsterer Kollege, dem man nicht über den Weg trauen darf.
TAG24: Sie kennt man auch aus dem komödiantischen Bereich. Was ist schwerer zu spielen: einen Bösewicht oder einen Witzbold?
Am Ende ist es immer schwerer, Menschen zum Lachen zu bringen. Es ist auch eine Herausforderung für mich, den Bösewicht zu spielen, weil der Zuschauer gewohnt ist, dass ich immer lustig bin.
Deshalb habe ich die Rolle des Monostatos auch sofort angenommen. Ich war begeistert, ihn zu verkörpern, weil ich so etwas nicht so oft angeboten bekomme und spiele.
TAG24: Sobald im Film die Zauberflöte erklingt, müssen alle tanzen: Wie war es zu spielen, dass man fremdgesteuert wäre?
Das war ein bisschen komisch (lacht). Wir mussten erst einmal ein wenig proben, wie wir das machen wollen und wie es dann aussieht. Man durfte ja auch nicht in Tanzbewegungen verfallen, die heutig sind.
Es sollte schon ein bisschen wie damals aussehen. Der Hinweis des Regisseurs Marvin Litwak war, dass wir an Marionetten denken sollten, deren Arme und Beine an Fäden befestigt sind.
TAG24: Wenn Sie eine solche magische Zauberflöte hätten: Was könnte diese dann bewirken?
Sie könnte die Dummheit der Menschen beenden.
So sieht Weihnachten bei Michael Kessler aus
TAG24: Märchen sind für viele ein Muss in der Weihnachtszeit: Wie verbringen Sie Weihnachten?
Ganz klassisch ruhig. Ohne Fernsehen, im Kreis der Familie und mit möglichst viel Ruhe und dem Wort: Besinnung. Es gibt auch möglichst wenig Geschenke.
Denn ich glaube, wir müssen den Konsumwahnsinn nicht jedes Jahr betreiben und Leuten irgendwas schenken, was sie gar nicht brauchen. Da sollte man sich, so glaube ich, etwas einschränken.
TAG24: Gibt es im Hause Kessler eine Weihnachtstradition, die auf keinen Fall fehlen darf?
Ein echter Tannenbaum. Ich weiß, dass ich Naturschützer damit auf die Palme bringe, aber noch gehört ein Tannenbaum im Haus für mich dazu. Das kenne ich seit meiner Kindheit und das ist was Schönes.
"Das Märchen von der Zauberflöte" - Darum geht's

Pamina (Harriet Herbig-Matten, 20), die Tochter der Königin der Nacht, wird von Sarastro, dem Hüter des Sonnenkreises (Waldemar Kobus, 57) entführt. Trickbetrüger Tamino (Ilyes Raoul, 19), der sich als orientalischer Prinz ausgibt, und Vogelfänger Papageno (Dimitri Abold, 28) werden von der Königin beauftragt, Pamina zu befreien.
Denn Tamino besitzt eine magische Flöte, die alle tanzen lässt, wenn er darauf spielt. Um den Palast von Sarastro zu erreichen, muss Tamino mehrere Prüfungen bestehen und lernen, vom egoistischen Trickbetrüger zum aufrechten Helden zu werden.
Wer nicht mehr bis Weihnachten warten möchte, um "Das Märchen von der Zauberflöte" zu sehen, kann den Film schon jetzt in der ARD-Mediathek abrufen.
Titelfoto: WDR/Nicole Briese