FEINDE! Das gab's noch nie! Auf allen Sendern (fast) DERSELBE Film zur SELBEN Zeit

Von Björn Strauss

ARD - Das gab es noch NIE in der 70-jährigen deutschen TV-Geschichte. Aber: Wo Schirach draufsteht, ist auch Schirach drin! Erneut wagt "Das Erste" ein Film-Experiment. Diesmal können sich die Zuschauer entscheiden, welchen Film sie lieber mögen - den aus der Sicht des Ermittlers oder lieber den aus Sicht des Verteidigers.

Kommissar Peter Nadler (Bjarne Mädel, 52) und seine Kollegin Lansky (Katharina Schlothauer, 35) suchen nach der entführten Lisa.
Kommissar Peter Nadler (Bjarne Mädel, 52) und seine Kollegin Lansky (Katharina Schlothauer, 35) suchen nach der entführten Lisa.  © ARD Degeto/Moovie GmbH/Stephan Rabold

Diese Wahl wird keine einfache sein! Denn: Erstmals laufen zeitgleich im Ersten und ALLEN Dritten zwei Filme - zu einem Fall.

Ein Kriminalfall, zwei Perspektiven, so erklärt der Sender, dürfen "die Zuschauer*innen beim TV-Event 'Ferdinand von Schirach: Feinde' selbst wählen". Schirach (56) gilt als der derzeit erfolgreichste deutschsprachige Autor, ist selbst Jurist und hat bisher Erfolge mit "GOTT" oder "TERROR" gefeiert.

Verfolgst Du nun die Geschichte aus der Sicht des Ermittlers ("Gegen die Zeit") im Ersten oder entscheidest Du Dich für die des Strafverteidigers ("Das Geständnis") in den dritten Programmen? Denn zeitgleich kommen die beiden 90-minütigen Filme am Sonntag, 3. Januar 2021, um 20.15 Uhr auf die Bildschirme.

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Es geht um "Recht" und/oder "Gerechtigkeit", um das deutsche Grundgesetz, in dem jedes Leben und die Würde des Menschen unantastbar ist. So die Theorie.

Eine Geschichte - aus zwei Blickwinkeln

Schirachs "Gegen die Zeit": Der mutmaßliche Täter Kelz (Franz Hartwig, 34, li.) wird von Biegler (Klaus Maria Brandauer, 77) verteidigt.
Schirachs "Gegen die Zeit": Der mutmaßliche Täter Kelz (Franz Hartwig, 34, li.) wird von Biegler (Klaus Maria Brandauer, 77) verteidigt.  © ARD Degeto/Moovie GmbH/Stephan Rabold
Lisa von Bode (Alix Heyblom) als Entführungsopfer.
Lisa von Bode (Alix Heyblom) als Entführungsopfer.  © Degeto/Moovie GmbH/Stephan Rabold
Lisas Mutter (Ursina Lardi, 50) macht sich große Sorgen um ihre entführte Tochter.
Lisas Mutter (Ursina Lardi, 50) macht sich große Sorgen um ihre entführte Tochter.  © Degeto/Moovie GmbH/Stephan Rabold

Volker Herres (63), Programmdirektor im Ersten, spricht von einem spannenden, einmaligen Experiment. Der Fokus fürs Erste liege "in der ganzen Breite der ARD-Fernsehprogramme für einen Abend" und liege auf dem gesellschaftlich relevanten "Thema von Recht und Gerechtigkeit". Sein Tipp: "Um ein wirklich umfassendes Bild zur Thematik zu bekommen, sollte man beide Filme sehen."

Die Hauptfrage in "Feind" ist: Darf man im Rechtsstaat ein Geständnis auch unter Folter erzwingen, um das Leben eines Opfers zu retten?

Darum geht's: In den Hauptrollen spielen Bjarne Mädel (52, Kommissar Peter Nadler), der den Entführungsfall der zwölfjährigen Schülerin Lisa von Bode (Alix Heyblom) aufzuklären hat, und Klaus Maria Brandauer (77), der als Strafverteidiger Konrad Biegler den Tatverdächtigen Georg Kelz (Franz Hartwig, 34) vor Gericht vertritt.

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Der Fall ist sicher noch vielen bekannt. Vorbild ist der Entführungs- und Mordfall Jakob von Metzlers aus dem Jahr 2002 und dem anschließenden Prozess.

Auch Täter genießen "Rechtsschutz" - oder nicht? Kelz (Franz Hartwig, 34) wird gefoltert...
Auch Täter genießen "Rechtsschutz" - oder nicht? Kelz (Franz Hartwig, 34) wird gefoltert...  © Degeto/Moovie GmbH/Stephan Rabold

TV-Tipp: Rund um dieses TV-Event am 3. Januar ab 20.15 Uhr gibt's eine Menge an Zusatz-Dokus. In der ARD-Mediathek ist eine 45-minütige dritte Version ("Der Prozess") abrufbar, die den Fokus auf die Hauptverhandlung und Rechtsfragen legt.

Außerdem folgt nach Ausstrahlung von "Gegen die Zeit" im Ersten (3. Januar) um 21.45 Uhr die Dokumentation "Ferdinand von Schirach: Feinde – Recht oder Gerechtigkeit?".

Auch die Kultursendung "TTT" hat sich dem erfolgreichsten deutschen Autor der Neuzeit angenommen und Zusatz-Infos >>> hier in der Mediathek bereitgestellt.

Und der MDR hat am selben Tag Passendes im Gepäck: Ab 19.50 läuft eine Extraausgabe von "Kripo live".

Titelfoto: Degeto/Moovie GmbH/Stephan Rabold

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