Schandfleck Platte? Wie die alten DDR-Bauten doch noch weiter existieren können

Leipzig/Halle (Saale) - Egal ob in Leipzig oder Halle (Saale) - in vielen ostdeutschen Städten findet man heute verlassene Plattenbauten. Was zu DDR-Zeiten noch begehrte Objekte waren, ist den Menschen nun vielerorts ein Dorn im Auge. "MDR Umschau" hat sich mit zwei Beispielen befasst.

Die fünf Wohnhochhausscheiben in Halle stehen größtenteils leer.
Die fünf Wohnhochhausscheiben in Halle stehen größtenteils leer.  © Umschau MDR

Aus dem Stadtbild von Halle-Neustadt sind die in Monolithbauweise errichteten Scheiben A, B, C, D und E seit den 70ern nicht mehr wegzudenken. Früher waren die 60 Meter hohen Plattenbauten der Stolz der Stadt - heute zeichnen sie ein verwahrlostes Bild.

Während Block A von der Saale-Sparkasse aufgekauft und in ein modernes Verwaltungsgebäude umfunktioniert wurde und Block D inzwischen vom Jobcenter genutzt wird, stehen ihre imposanten Geschwister leer.

"Es ist grausam, man traut sich schon gar nicht mehr, nach oben zu schauen", schimpfen einige Passanten in dem MDR-Beitrag.

Sächsische Plus-Size-Braut setzt auf Korsage und Glitzer: "Stehe schon gerne im Mittelpunkt"
TV & Shows Sächsische Plus-Size-Braut setzt auf Korsage und Glitzer: "Stehe schon gerne im Mittelpunkt"

Doch es gibt Hoffnung: Vor fünf Jahren wurde Block C vom privaten Hamburger Investor Michael Schmidt aufgekauft - für einen einzigen Euro vom Land Sachsen-Anhalt. Seitdem hat er bereits 12 Millionen Euro in die Sanierung des Kolosses gesteckt, erlitt allerdings aufgrund der Pandemie und Statik-Schwierigkeiten einige Rückschläge.

Bis sein anvisiertes, hochmodernes Projekt - in den unteren Etagen sollen ein Food-Court, darüber Lagerfläche und ganz oben Wohnungen entstehen - fertiggestellt ist, werden wohl noch mindestens zwei Jahre und insgesamt 45 Millionen Euro investiert werden.

Michael Schmidt hat in die "Scheibe C" investiert.
Michael Schmidt hat in die "Scheibe C" investiert.  © Mitteldeutscher Rundfunk

Chaos rund um die Platte: Was wird aus dem Alten Technischen Rathaus in Leipzig?

Leipziger Sorgenkind: Das Alte Technische Rathaus in der Prager Straße.
Leipziger Sorgenkind: Das Alte Technische Rathaus in der Prager Straße.  © Christian Grube

Als Leipziger Schandfleck gilt hingegen das Alte Technische Rathaus in der Prager Straße, das seit den 90ern von der Verwaltung genutzt wurde und nun bereits seit 2009 leer steht.

Das darauffolgende Planungschaos sollte vielen Leipzigern bereits bekannt sein: Das fast 200 Meter lange Gebäude wechselte mehrere Male den Besitzer, stets mit dem Ziel des Abrisses und Neuaufbaus im Kopf.

Im Dezember 2024 dann aber die 180-Grad-Wendung: Statt den Komplex dem Erdboden gleichzumachen und dann wieder neu aus dem Boden zu stampfen, will die Stadt Leipzig ihn stattdessen sanieren und umbauen. Damit nehme man nicht nur auf die Umwelt Rücksicht, sondern könne auch mehrere Millionen Euro einsparen. Bis 2029 soll die Maßnahme beendet sein.

Armes, reiches Leipzig: Influencer gönnt sich Wohnung für 688.000 Euro
TV & Shows Armes, reiches Leipzig: Influencer gönnt sich Wohnung für 688.000 Euro

Den kompletten "MDR Umschau"-Beitrag seht Ihr in der ARD-Mediathek.

Titelfoto: Umschau MDR

Mehr zum Thema TV & Shows: