Quoten-Schock für SAT.1! Ist "Gute Laune" im TV nicht gern gesehen?
Köln/Berlin - "Der Club der guten Laune" bei SAT.1 hat in seiner ersten Folge magere Quoten eingefahren. Ist "Wohlfühl-TV" nicht gewünscht - oder lag es am starken Konkurrenz-Programm: das Champions-League-Halbfinale und bei ProSieben die 15 Minuten von Joko und Klaas?
Als Gegenentwurf zur abgesetzten Skandalshow mit Promis unter Palmen, dem "Kampf der Realitystars" (oder: "Schiffbruch am Traumstrand"), wollte der "Club der guten Laune" antreten. Antreten, um kuschlige, süße Sendeminuten für SAT.1 zu bringen.
Das Konzept ist allerdings ähnlich dem all der Promi-"Skandälchen-Shows", wie es sie auch bei RTL und Co. gibt.
Es geht um 50.000 Euro, man setzt unterschiedliche Stars oder sogenannte Promis und Influencer in eine Luxusvilla, lässt sie reden, spielen, pupsen, lächeln, trinken, essen... Was einzig fehlt: offenbar Konfrontation.
Was mit "Big Brother" im Jahr 2000 begann, mündete ins sogenannte Trash-TV. Mobbing, "bumsen", sich anschreien, Kräfte-Messen unter Z-Promis war seither an der Tagesordnung - das brachte Quote.
Jetzt aber zeigt sich: Nur 0,73 Millionen Menschen verfolgten den neuen "Club" der guten Menschen - sahen, wie Marc Terenzi (43) sich "durch-denglischt", Joey Heindle als guter Sanitäter Cora Schumachers (45) Knie heilt, wie Julian F. M. Stoeckel (35) die Villen-Diva gibt oder wie "U-Boot"-Schauspieler Semmelrogge "Glimmzüge" macht.
Ist das wirklich zu wenig? Sind Fans von Trash-Formaten noch nicht bereit für Milde?
Quoten-Desaster für "Club der guten Laune"
Die nette Show (produziert von Endemol) erreichte 3,2 Prozent beim Gesamtpublikum. Bei den wichtigen werberelevanten Fans sicherte sich SAT.1 klägliche 0,23 Millionen Zuschauer.
Wenn das so bleibt, werden die restlichen sieben Folgen wohl nicht mehr in der Primetime landen. Auch wenn es nächste Woche dann etwas Zoff gibt, wenn Jenny Elvers (49) auf Marc trifft... Das schmeckt bekanntlich Cora nicht.
Tief unter die TV-Gürtellinie geht übrigens Nina Queer (selbst ernannte "Kult-Transe" aus Berlin):
"Man wird sich künftig bei den Fernsehsendern überlegen müssen, ob man sich was traut und eben mal nicht auf Internet-Hater hört, oder aber eben im ewigen Quotentief Millionen verbrennt", schreibt sie auf Facebook.
Nina Queer: "Ich persönlich will im Trash-TV Blut spritzen sehen"
"Ich persönlich will im Trash-TV Blut spritzen sehen." Weiter wolle sie, dass "Menschen beleidigt und gedemütigt werden". Es müsse doch allen klar sein, "dass diese Menschen da freiwillig drin sind, Geld dafür bekommen (...) Was ich will, ist skandalöse Unterhaltung, die einem vor Scham rot werden lässt und die ewige Moralpolizei (bestehend aus inkompetenten Idioten die keine Ahnung haben) einfach hinter sich lässt."
Nun ja, Trash-TV ist ein eigenes, weites Feld - und SAT.1 ist ja nicht der einzige Sender, der es nach den Mobbing-Sendeminuten und homophoben Ausfällen so mancher Reality-Sendung mit Milde und guter Laune versucht... Geben wir dem Format einfach noch ein wenig Zeit, oder?